Rheinberg Im Zeichen der Familie

Rheinberg · Feierliche Übergabe der Reliquie der heiligen Mutter Anna in der St.-Anna-Kirche in Rheinberg. Das Kleinod ist eine Dauerleihgabe der Unternehmerfamilie Underberg an die Pfarrgemeinde St. Peter.

Anlässlich der feierlichen Übergabe der Reliquie der heiligen Mutter Anna durch die Unternehmer-Familie Underberg an die Pfarrgemeinde St. Peter hielt Weihbischof Wilfried Theising eine heilige Festmesse in der St.-Anna-Kirche.

Diese nahm in einer gemeinsamen Prozession aller Schützenbruderschaften der Pfarrgemeinde St. Peter und zahlreicher Gemeindemitglieder ihren Anfang. Im Gottesdienst erläuterte der Weihbischof die Bedeutsamkeit der St.-Anna-Reliquie: "Die Reliquie der heiligen Mutter Anna ist ein lebendiges Zeichen dafür, dass Jesus Christus tatsächlich Mensch geworden und in einer Familie aufgewachsen ist."

Die heilige Mutter Anna als Zeichen der Familie sei besonders wichtig für den christlichen Glauben, da sich in ihr die Menschwerdung Gottes zeige, so der Weihbischof, "Gott bewies damit den Menschen, dass er kein ferner Gott ist, sondern an der Seite der Menschen und im Leben der Menschen steht." Gerade im Zeichen der Familie zeige sich die Verbindung der Menschen zueinander, fuhr Weihbischof Wilfried Theising fort: "Wo Generationen zusammenkommen, wo Alte gepflegt werden und sich um einander gekümmert wird, äußert sich Familie", erklärte er.

Verbindung Gott – Mensch

In der Fleischwerdung Gottes, seiner Einkehr in eine Familie offenbare sich also auch die Verbindung Gottes zu den Menschen. "Die Reliquie erinnert uns daran, dass Gott bei uns sein will und zutiefst um uns bemüht ist", betonte der Weihbischof.

Die Bedeutung der Familie, für die die heilige Mutter Anna steht, wird zudem dadurch bestärkt, dass die heilige Anna nur selten allein verbildlicht wird und stattdessen stets zusammen mit Maria und Jesus Christus dargestellt wird. "Die heilige Anna gibt uns damit die Ermutigung, dass wir, wie sie selbst, unser Leben in das Licht von Jesus Christus stellen sollen und dadurch letztlich Erleuchtung erfahren werden", so Theising.

Vom Licht erfüllt wurde die Reliquie der heiligen Anna während des Gottesdienstes auch an der Kapelle am Friedhof Annaberg abgeholt, wo die St.-Anna-Schützenbruderschaft zusammen mit ihrem Präses Pfarrer Hubert Peters die Reliquienwache hielt. Alle weiteren Schützenbruderschaften der Pfarrgemeinde St. Peter sowie zahlreiche Gemeindemitglieder machten sich zusammen mit Weihbischof Wilfried Theising in einem gemeinsamen Fackelzug auf, den Schrein zur St.-Anna-Kirche zu überführen.

Während der gesamten Prozession durch Annaberg wurden geschlossen Loblieder auf Gott gesungen und Litaneien zur Ehren der heiligen Mutter Anna gebetet. Damit vereinigte sich sowohl das Zeichen der Familie, das sich in der großen und doch engen Gemeinschaft des Bittgangs, im gemeinsamen Gebet und Gesang widerspiegelte, wie auch das Zeichen des Lichts als Sendung des christlichen Glaubens, in der Prozession zu Ehren der heiligen Anna.

Zu Lichtträgern

"Mit den brennenden Lichtern werden wir selbst zu Lichtträgern in dieser Welt", bemerkte Weihbischof Wilfried Theising in Rheinberg. Tatsächlich kamen während des Bittgangs weitere Anhänger dazu, viele Bewohner des Annabergs beobachteten die hell erleuchtete Prozession von den Straßen oder Fenstern aus.

(beaw)
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