Rheinberg "HuPe" im Stadthaus

Rheinberg · Besondere Bilder sind bis zum 9. November im Foyer der Rheinberger Stadthalle zu sehen. Beschäftigte der Caritas-Werkstätten Niederrhein zeigen Arbeiten ihres Kunstprojektes.

 Teilnehmer des Projektes "HuPe" stellen ihre Arbeiten seit gestern im Rheinberger Stadthaus aus.

Teilnehmer des Projektes "HuPe" stellen ihre Arbeiten seit gestern im Rheinberger Stadthaus aus.

Vor zwei Jahren wurde in der Werkstatt für behinderte Menschen an der Nordstraße das Kunstprojekt HuPe aus der Taufe gehoben. Das Ziel: Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen einen Handlungsspielraum zu bieten und ihnen so die aktive Teilnahme am Leben zu ermöglichen. Der erste Kontakt mit den Farben, mit Pinsel und Leinwand weckte bei den Beschäftigten der Werkstätten das Interesse und später die Leidenschaft. Die Arbeiten sind seit gestern im Stadthaus zu sehen.

"Wir haben mit Farben zunächst experimentiert, haben ihre Eigenschaften kennengelernt, die Mischverhältnisse ausprobiert und neue Farben entstehen lassen", erzählt die Gruppenleiterin im Förderbereich, Elisabeth Pecaric. Sie hat zusammen mit ihrer Kollegin Birgit Huven das Projekt initiiert. Einmal pro Woche ziehen sich die kreativen Gruppenmitglieder ihren Malerkittel an, wie Rollstuhlfahrerin Angelika Zwang erzählt.

Berühmte Maler anschauen

Zu den Vorbereitungen auf ein spannendes Kunstprojekt und den ersten Versuchen an der Leinwand gehörte auch, sich berühmte Maler und ihre Art zu malen, anzuschauen. "Wir haben so die Neugier geweckt", erzählt Elisabeth Pecaric. Schnell bahnte sich der Weg zum freien Arbeiten für die Gruppe.

"Verwendet wurden zusätzliche Materialien wie Sand oder andere Dinge, die sie gefunden haben. Beispielsweise einen Schwamm", erzählt Lothar Farber aus dem Förderbereich. Das kreative Arbeiten erwies sich im Ergebnis als Glücksgriff. "Unsere Mitarbeiter konnten zeigen, was in ihnen steckt. Und das gibt Selbstvertrauen. Das Projekt ist einfach genial", meint dazu Einrichtungsleiter Ulrich Schwarzbach.

Aufregung ist natürlich mit von der Partie. Auch bei Angelika Zwang, die von ihrem Rollstuhl aus verschiedene Arbeiten angefertigt hat und dazu auch einen Malstock einsetzte. "Mir macht es sehr viel Spaß, und ich freue mich, dass wir unsere Arbeiten zeigen können. Natürlich bin ich gespannt, was andere dazu sagen", meint sie.

"Blaue Wut"

Ingrid Halfmann ist beispielsweise eine der Kreativen. Die 52-Jährige hat eine großformatige Arbeit schlicht "Blaue Wut" genannt und auf der Leinwand ihren Emotionen an diesem Tag freien Lauf gelassen. Noch eine Besonderheit weisen die Bilder auf. Manche der Werke sind Gemeinschaftsarbeiten und durch gegenseitige Hilfe entstanden.

Schon beim Tag der Offenen Tür der Caritas-Werkstätten wurden die verschiedenen Arbeiten gezeigt. Das Interesse wiederum hat den Gedanken einer Ausstellung reifen lassen. "Die Bilder kommen gut an", weiß auch Yvonne Evers vom Sozialen Dienst. "Wir haben bereits Kaufinteressenten und weitere Nachfragen", meint Schwarzbach.

(sabi)
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