Ehejubiläum in Rheinberg Mit dem Segen von Kloster Kamp

Rheinberg · Käthi und Rudi Spolders feiern das Fest ihrer goldenen Hochzeit. Bei der Ossenberger Kirmes war’s damals um die beiden geschehen. Humor ist ein wesentlicher Zug in der Beziehung der beiden.

 Es war fast Liebe auf den ersten Blick. Rudi und Katharina, in Rheinberg besser bekannt als Käthi, Spolders blicken Hand in Hand auf ein halbes Jahrhundert zurück, das sie gemeinsam gegangen sind.

Es war fast Liebe auf den ersten Blick. Rudi und Katharina, in Rheinberg besser bekannt als Käthi, Spolders blicken Hand in Hand auf ein halbes Jahrhundert zurück, das sie gemeinsam gegangen sind.

Foto: Fischer, Armin (arfi )/Fischer, Armin ( arfi )

Seit 50 Jahren sind Käthi und Rudi Spolders verheiratet und feiern das Fest der Goldenen Hochzeit. Sportlich gesehen ist das weit mehr als ein Marathon. Manch’ anderem Paar ist da längst die Puste ausgegangen, und es geht wieder getrennte Wege. Das Geheimnis einer guten, langjährigen Ehe? „Nicht versuchen, den anderen zu ändern“, ist Käthi Spolders überzeugt. Und sonst noch? Humor. Viel Humor. „Sich mal zu foppen und sich anschließend nicht böse zu sein, ist doch wie das Salz in der Suppe“, sprudelt es aus der Jubilarin heraus. Liebevoll, mit Augenzwinkern und der Gewissheit, dass der Partner auch noch nach so vielen Jahren stolz auf einen ist. So wie das bei Käthi und Rudi Spolders der Fall ist.

Erstmals begegnet war sich das Paar bereits 1965. Damals arbeitete Käthi im Kindergarten Ossenberg und beobachtete die Schulentlassfeier von Rudi. Für alle Schnellrechner: „So läuft das, wenn man einen jüngeren Mann hat“, scherzt Käthi Spolders. Gefunkt hat es zwischen ihr und dem „ein Jahr und 14 Tage jüngeren“ Rudi schließlich im September 1969 auf der Ossenberger Kirmes. „Ich dachte: Prima, der kann gut tanzen, den nimmst du“, beschreibt die 70-Jährige lachend das erste Kennenlernen.

Schon drei Monate später, zu Weihnachten, stand für beide fest: Wir heiraten. Im Wonnemonat Mai 1970 traten die Kindergärtnerin und der Maler und Lackierer vor den Altar, um sich das Ja-Wort zu geben. „Da haben wir uns sozusagen den Segen von Kloster Kamp geholt“, sagt die Jubilarin schmunzelnd. In der Tat: Das Paar wurde in Rheinbergs Nachbarstadt getraut. Aus einfachem Grund: Rudi wohnte damals in Ossenberg, Käthi am Annaberg. Die Trauung wollten seinerzeit sowohl der für Ossenberg zuständige Borther Dechant Hüneborn als auch der Pfarrer von St. Anna, Bruns, vornehmen. Der lachende Dritte war am Ende der Geistliche von Kloster Kamp.

Gefeiert wurde bei Steinhoff in Ossenberg, wo das Paar nach der Hochzeit wohnte. Die Geburt eines Sohnes und einer Tochter komplettierte die Familie, mittlerweile gehören drei fast erwachsene Enkeltöchter zur Familie.

Den Partner so lassen, wie er ist, und Humor – hat das Spolder’sche Eherezept wirklich keine weiteren Zutaten? Viele gemeinsame Hobbys vielleicht? „Nicht unbedingt“, sagt Käthi Spolders. Sie hat im Sprookverein Ohmen Hendrek so was wie eine zweite Heimat gefunden, ist hier immer aktiv. Kaum ein alteingesessener Rheinberger, der sie nicht kennt – von einem der Mundartfrühschoppen, aus den plattdeutschen Theaterstücken, den Platt-Nachmittagen. Auch am „Rhinberkse Dagwieser“ schreibt sie fleißig mit.

Ehemann Rudi hat dies immer unterstützt. „Geh mal ruhig“, hieß es dann. Währenddessen hat er den Beruf zum Hobby gemacht. Denn auch im Ruhestand greift er gerne zu Pinsel und Farbe und hilft immer da, wo er gebraucht wird. Bei Verwandten, Freunden, Nachbarn. „Lieber drei Mal ein Zimmer streichen als einmal zum Spaten greifen“, flachst Rudi Spolders. Heim und Garten ist Käthis Domäne.

Früher ist das Paar gerne verreist. Nach Mallorca zum Beispiel. Doch das war mal. Ab und zu plagt Käthi jedoch das „Fernweh“ . Dann ist sie entweder mit einer Truppe von Freundinnen oder mit den Landfrauen für ein paar Tage unterwegs. Apropos Landfrauen. Auch hier mischt Käthi Spolders mit. In dieser Funktion stellt sie sich auch schon mal gemeinsam mit Gertrud Bresser hinter die Fritteuse, um für das Wagenbauteam der Rhinberkse Jonges Reibekuchen zu backen. Und die Spekulatius, die Käthi und Gertrud in der Vorweihnachtszeit aus dem Ofen zaubern, sind legendär.

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