Rheinberg Hilfe für "unser Dorf"

Rheinberg · Kardinal aus Honduras besuchte gestern Rheinberg und dankte für die Hilfe, die dem SOS-Dorf im kleinen Hafenort Tela seit 1983 zugutekommt. Bürgermeister Mennicken hofft, dass diese Unterstützung wieder auflebt.

"Die Menschen in Tela erinnern sich dankbar an Rheinberg" – was Irene Janssen als Präsidentin der Deutsch-Honduranischen Gesellschaft gestern aus der kleinen Hafenstadt berichtete, bewegte die Gäste, die sich im Stadthaus zusammengefunden hatten: Vertreter der Nachbarschaften, des Heimatvereins, der Parteien, aus den Werbegemeinschaften und viele mehr, die 1983 die Hilfe für Tela aufgelegt hatten: den Bau eines SOS-Jugenddorfes, das noch heute den Namen Rheinberg trägt. Gestern war das Dorf-Projekt für den honduranischen Kardinal Oscar Andrés Rodriguez Maradiaga Anlass für eine Stippvisite in Rheinberg, wo er sich ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

Nicht mehr Straßenkinder sein

Schon früh habe er persönlich von Schwester Maria Rosa, die das SOS-Dorf Rheinberg als erste leitete, von der Hilfe aus Rheinberg erfahren: "Ich freue mich, dass Sie diese Hilfe weiter führen", unterstrich der Kardinal, "vor allem dass sie ihre Hilfe einer kleinen Stadt wie Tela geben". In diesem Teil Honduras laben sehr viele junge Menschen, "sie sind der größte Teil der Bevölkerung und brauchen unsere Hilfe". Gerade über Bildung und Ausbildung sei die am besten zu vermitteln "damit die jungen Leute im Leben jemand werden und nicht mehr Straßenkinder sind".

Bürgermeister Hans-Theo Mennicken hatte zu Beginn der kleinen Feierstunde an den Start der SOS-Aktion erinnert: Es war die 750-Jahr-Feier Rheinbergs, bei der die Erlöse aus vielfältigen Veranstaltungen gesammelt wurden und einem guten Zweck zugutekommen sollten. Die Wahl fiel auf Tela, wo ein SOS-Jugenddorf geplant war. Ein Projekt, in das aus Rheinberg aus den Jubiläumsaktionen rund 200 000 Mark fließen.

1000-Euro-Spende von Underberg

"Bis heute wird weiter geholfen. Von Rheinbergern, die Tela gezielt über die SOS-Organisation unterstützen. Auch von der Stadt Rheinberg, die jährlich für das Jugenddorf spendet", schilderte Bürgermeister Mennicken – "wir hoffen, dass die Erinnerung und das Engagement für ,unser Dorf' nun wieder neu geweckt wird". Wie wichtig diese Hilfe ist, zeigte sich nach einer Überschwemmungskatastrophe, die Tela vor einigen Jahren heimsuchte. Auch das SOS-Dorf war betroffen, Spenden vom Niederrhein halfen maßgeblich beim Wiederaufbau. Joachim Knop, Vorsitzender des Heimatvereins Rheinberg und profunder Kenner der St.-Peter-Kirche, stellte nach der Feierstunde im Stadthaus dem honduranischen Kardinal und seinen Begleitern in einer Führung das Gotteshaus in der Rheinberger Stadtmitte vor.

Anschließend folgten die Gäste spontan einer Einladung, die Christiane Underberg ins Stammhaus ausgesprochen hatte. Als gelernte Sozialarbeiterin wisse sie um den Wert der Arbeit, die in Lateinamerika für die Jugend geleistet werde. Arbeit, die Förderung verdiene – und so überreichte Christiane Underberg zur Unterstützung des SOS-Dorfes Rheinberg in Tela einen Scheck über 1000 Euro an Bischof Maradiaga.

(RP)
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