Rheinberg Helfen ist ein tolles Gefühl

Rheinberg · Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen im Kreis suchen dringend Nachwuchs. Jana Owsianowski ist eine junge Frau, die eine Ausbildung zur Altenpflegerin in Rheinberg absolviert.

 Jana Owsianowski hilft mit einer Kollegin den Senioren im Altenwohnheim.

Jana Owsianowski hilft mit einer Kollegin den Senioren im Altenwohnheim.

Foto: St. Josef Krankenhaus Moers

Jana Owsianowski ist erst 17 Jahre alt und hat eine konkrete Vorstellung von ihrer Berufstätigkeit. Seit Oktober vergangenen Jahres absolviert sie eine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin im St.-Thekla Altenwohnheim am Rheinberger Stadtpark. Das Haus gehört zur St.-Josef-Krankenhaus GmbH. "Jana ist Klassenbeste", sagt Pflegedienstleiter Lutz Langer stolz, "sie ist bei uns das Nesthäkchen und macht ihre Arbeit, zu der die Grundpflege unserer Bewohner, aber auch das Fieber messen, Essen reichen und das Anziehen der Kompressionsstrümpfe gehören, hervorragend".

"Ich habe mich schon mit 13 Jahren um meine 92-jährige Uroma gekümmert und sie gepflegt," erzählt sie. "Helfen macht mir Spaß. Ganz besonders möchte ich Menschen helfen, die in ihrem Leben viel durchgemacht haben." Eine familiäre "Vorbelastung" gibt es in der Familie Owsianowski auch: "Meine Mutter arbeitet im Betreuungsdienst, und auch meine jüngere Schwester möchte einen Beruf in der Pflege ergreifen", sagt sie.

Die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin dauert drei Jahre. Jana hat die Realschule abgeschlossen; als Voraussetzung für diese Ausbildung ist jedoch auch ein Hauptschulabschluss ausreichend. Die theoretische Ausbildung findet am Fachseminar für Altenpflege des Kreises Wesel in Kamp-Lintfort im Blockunterricht statt. "Während der praktischen Ausbildung sind unsere Auszubildenden nicht nur hier im Altenwohnheim tätig, sondern durchlaufen auch mehrere Einrichtungen und Kliniken", sagt Lutz Langer. "Da wir in der St.-Josef-Krankenhaus GmbH in Moers alles unter einem Dach anbieten, lernen die Auszubildenden auch die Arbeit in der geriatrischen Klinik, in der ambulanten Pflege sowie in der Tages- und Kurzzeitpflege kennen." Pflegedienstleiter Lutz Langer lobt seine jüngste Auszubildende: "Jana ist zwar noch nicht volljährig, hat aber für ihr junges Alter bereits eine sehr hohe soziale Eignung, kommunikative Fähigkeiten und eine für Jugendliche in diesem Alter ungewöhnliche Reife."

Was ist es, was Jana so zufrieden mit ihrer Berufswahl macht? "Ich erlebe jeden Tag nur schöne Situationen", sagt sie mit einem Lächeln, "die alten Menschen sind so dankbar, machen mir nette Komplimente, und ganz besonders freue ich mich, wenn mir jemand sagt, er habe mich vermisst übers Wochenende." Selbst wenn ein Bewohner oder eine Bewohnerin die junge Pflegerin beschimpft, bleibt sie cool. "Die Menschen sind oft dement und wissen manchmal nicht, was sie sagen. Oft kommt am nächsten Tag dann wieder ein nettes Kompliment." Nach ihrer Ausbildung ergeben sich für Jana Möglichkeiten zur Weiterbildung. So kann sie zum Beispiel Fachkraft für Palliativ-Care oder Wundexpertin werden oder auch eine gerontopsychiatrische Weiterbildung anstreben. Ein Studium an der Fachhochschule ist zudem eine Option, die für ehrgeizige junge Menschen wie Jana Owsianowski möglich sind.

(RP)
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