Naturschutz in Rheinberg Gießpaten für junge Obstbäume gesucht

Orsoy · Der Naturschutzbund braucht dringend Unterstützung, um bei der Hitze die Bäume auf der Streuobstwiese in Orsoy mit Wasser zu versorgen. Bislang ist der Aufruf weitgehend verhallt. Dabei gibt’s auf dem Gelände inzwischen eine Pumpe.

 Der Nabu in Orsoy sucht Baumpaten, die bei der Trockenheit dafür sorgen, dass ihre Schützlinge auf der Streuobtswiese genug Wasser bekommen.

Der Nabu in Orsoy sucht Baumpaten, die bei der Trockenheit dafür sorgen, dass ihre Schützlinge auf der Streuobtswiese genug Wasser bekommen.

Foto: Nabu

„1331 erreichte Personen und nur eine Mutter mit Kind aus Budberg hat sich gemeldet“, sagt Sylvia Oelinger von der Rheinberger Ortsgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) von der ersten Resonanz ein wenig enttäuscht. Via Facebook hatte der Nabu einen Hilferuf abgesetzt. Dringend gesucht: Gießpaten für Jungbäume auf der Orsoyer Streuobstwiese zwischen Bendstege und Südwall. Angesichts der anhaltend hochsommerlichen Temperaturen trotz einiger Gewitter-Regengüssen werden sie dringend gebraucht.

Mensch und Tier ächzen unter der Hitze. Und auch die Natur leide, denn der Klimawandel und das trockene Wetter setzten der Pflanzenwelt arg zu, so Oelinger. Insbesondere die acht einjährigen Obstbäume in der Streuobstwiese – alte Apfel- und Zwetschgensorgen – müssten derzeit täglich unbedingt gegossen werden, damit sie nicht eingehen. Und selbst angesichts des Starkregens der letzten Tage habe man nicht aufs Gießen verzichtet können, so dringend benötigten die Bäume Wasser. Viel Wasser.

Bereits während der ersten Hitzeperiode des Jahres im Mai und Juni haben die Nabu-Helfer jeden Abend fleißig gewässert. „Damals mussten wir das Wasser noch vom Friedhof holen“, berichtet Oelinger. Nun ist es leichter geworden. Inzwischen wurde auf dem Gelände ein acht Meter tiefer Brunnen gebohrt und eine Schwengelpumpe installiert, so dass die Wasserversorgung direkt vor Ort gesichert ist. Fünf-Liter-Kanister als Gießkannen stehen für diesen Zweck bereit.

„Bei einer so langen Trockenphase bekommen die Bäume einfach nicht mehr genug Wasser und wichtige Nährstoffe“, schilder Oelinger, die am Ende eine recht magere Obsternte befürchtet. Erste Anzeichen sind hängende Blätter und junge Zweige, die abzusterben drohen. Höchste Zeit, die Bäume regelmäßig zu gießen, bevor der Baum Blätter und Früchte abwirft, um sich zu schützen. Wie viel Wasser ein Baum braucht, hängt von der Dauer der Hitzeperiode, der Höhe der Temperatur und natürlich vom Boden ab. Mit circa 300 Litern komme ein Baum schon einige Tage aus, gibt der Online-Ratgeber Baumpflegeportal.de als Richtschnur aus. Weniger benötige ein Jungbaum: „Zehn Liter täglich sollten sein Überleben sichern“, sagt Nabu-Helferin Oelinger.

Auf der Orsoyer Streuobstwiese stehen genug Wasserbehältnisse bereit, so dass interessierte Gießpaten nichts mitbringen müssen. Außer etwa 20 Minuten Zeit, abends jeweils um 19 Uhr, dann sind auch die Nabu-Helfer vor Ort. Samstags ist übrigens gießfrei. „Wer mithelfen möchte, muss das natürlich nicht jeden Abend tun“, versichert Oelinger. Selbst mit einem Abend pro Woche, trage man dazu bei, die Obstbäumchen gut durch den Hitzesommer zu bringen. „Viele Hände, schnelles Ende“, sagt die Nabu-Frau auf Unterstützung hoffend.

Gießpaten können sich unter Tel. 0174 288 22 43 bei Sylvia Oelinger melden.

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