Rheinberg Heimatverein: Awo soll an einer anderen Stelle bauen

Rheinberg · Der Heimatverein Rheinberg ist parteilos, ihm liegt das Wohl der Heimat am Herzen. Aus diesem Grund äußert sich der Heimatverein "im Interesse der gesamten Rheinberger Bürger" zu Bau und Planung des Awo-Gebäudes am Pulverturm. Seine Position hat der Verein in einem offenen Brief formuliert, der von den Vorstandsmitgliedern Edeltraud Hackstein, Werner Kehrmann und Peter Bußmann unterzeichnet worden ist.

"Wir sind gegen die Ansiedlung auf dem ehemaligen Burggelände. Das Burgareal, der Pulverturm und die historische Wall- und Grabenanlage stellen ein hochkarätiges Bodendenkmal für Rheinberg dar", heißt es da. "Rheinberger Geschichte wird hier spür- und erlebbar. Es sind nicht nur die Anlieger, sondern weit mehr Bürgerinnen und Bürger Rheinbergs, die mit dem Bauvorhaben an diesem prägnanten Standort nicht einverstanden sind. Wir sind entsetzt, wie eine Rheinberger Partei und deren Vorsitzender sich nunmehr zum Sprecher und Sachwalter des Bauherrn machen und öffentlich durch Presse und Plakate für die Zerstörung eines bedeutenden Bodendenkmals und der Geschichte der Stadt eintreten."

Nicht nur die Anlieger protestierten, sondern inzwischen mehr als 1800 Bürger, die sich per Unterschrift gegen das Projekt aussprechen. "Für uns bringt eine Ansiedlung an diesem Standort keine Vorteile. Im Gegenteil, die Straßenzüge sind sehr eng und für eine Ansiedlung dieser Dimension völlig ungeeignet. Wir wollen aber deutlich klarstellen, dass wir nicht gegen die Ansiedlung der Awo in Rheinberg sind, sondern einen anderen Standort für eine Ansiedlung empfehlen. Es bieten sich doch sicherlich mehrere Möglichkeiten an."

Der Heimatverein sähe neben dem Spielplatz und dem Bolzplatz gerne weitere Angebote für Kinder und Jugendliche. Ebenso böte sich die ehemalige Schule für Jugendarbeit an. Die Awo-Arbeitsplätze wären auch an einem anderen Standort sichergestellt.

"Leider müssen wir als Heimatverein immer wieder feststellen, wie gleichgültig und emotionslos mit der Geschichte Rheinbergs umgegangen wird", heißt es in dem Brief. "Sollte das Bauvorhaben umgesetzt werden, vernichtet man die Identität der Stadt Rheinberg und mit ihr ihre Geschichte. Der Heimatverein Rheinberg fordert den Awo-Kreisverband auf, das Bauvorhaben am Pulverturm aufzugeben und nicht gegen den Willen vieler Rheinberger Bürger durchzusetzen."

(RP)
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