Gleich zwei Orsoyer Schützenkönige wohnen nun unter einem Dach: Der Titel-Treffer, den der Orsoyer Hans Funck gestern beim Preis- und Königsschießen des Bürgerschützenvereins Orsoy auf der Schützenwiese am Rheindamm schaffte, hatte sein Enkelsohn Recardo Schmidt (8) bereits am Samstag beim Schießen um die Kinderschützenkönigswürde erreicht.

Der junge Orsoyer hatte mit dem elften Schuss den Rumpf abgeschossen. Jule Hillebrands steht als Königin an seiner Seite. Hans Funck hingegen benötigte 42 Schüsse und 22 Minuten mit der großkalibrigen Königsmunition, um sich die Königswürde zu holen. Kurzzeitig lieferte sich der neue König mit Schützenbruder Marc Schwarzer (34) ein Duell.

Zur Unterstützung

Schwarzer trat allerdings nach einigen Schüssen zurück, um Hans Funck den Vortritt zu lassen: "Ich habe nur zur Unterstützung mit geschossen, damit Hans Funck nicht alleine schießen musste." Funck versuchte übrigens bereits bei den beiden zurückliegenden Schützenfesten, König von Orsoy zu werden. Gestern gelang es: Um 13.42 Uhr freute sich der 63-Jährige über die Königswürde.

Zielsicher hatte er auch den letzten Holzspan herunter geholt. Während des ganzen Schießens hatten auch die Zuschauer viel Spaß: Man hatte sich viel zu erzählen, man sah Freunde und Bekannte — auch solche, die normalerweise gar nicht mehr in Orsoy leben: Beim Schützenfest zieht es echte Orsoyer eben in die Heimat.

Für das Königsschießen hatten die Schützen einen komplett neuen Rumpf auf zehn Meter Höhe gehängt. Vor dem Wettkampf sorgte auch das Preisschießen für Spannung. In mehreren Runden nahmen die Orsoyer Bürgerschützen den von Jochen Diebels gebauten Vogel auseinander. Mehrere Hundert Besucher beobachteten voller Spannung, wie die Holzsplitter nach und nach zu Boden gingen.

Preisträger

Den ersten Preis (Kopf) schoss Hermann Rolke mit dem 460. Schuss ab. Platz zwei (Zepter) eroberte Horst Witemas mit dem 395. Schuss. Volker Schumacher schoss mit dem 237. Schuss den Reichsapfel runter und sicherte sich so den dritten Platz. Jürgen Krützberg zielte und trennte mit dem 163. Schuss den rechten Flügel vom Vogel. Den fünften Preis, den linken Flügel, errang Frank Dombrowski mit dem 61. Schuss.