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Rheinberg Häuser werden bis 2014 saniert

Rheinberg · Vor knapp drei Jahren wurden 575 Wohnungen in der Reichelsiedlung verkauft. Die SPD Rheinberg lobt, dass das Projekt sich gut entwickelte – sieht aber Probleme bei der Unterstützung von Mietern durch die Arge.

 Solaranlagen werden bei der Total-Sanierung auf den Häusern an der Eschenstraße in Rheinberg installiert, die private Investoren von der Landesentwicklungsgesellschaft kauften.

Solaranlagen werden bei der Total-Sanierung auf den Häusern an der Eschenstraße in Rheinberg installiert, die private Investoren von der Landesentwicklungsgesellschaft kauften.

Foto: privat

Vor knapp drei Jahren wurden 575 Wohnungen in der Reichelsiedlung verkauft. Die SPD Rheinberg lobt, dass das Projekt sich gut entwickelte — sieht aber Probleme bei der Unterstützung von Mietern durch die Arge.

Die Mieter, die in den letzten Wohnblocks der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) in Rheinberg leben und sich über schimmlige Wände und mancherlei Missstände mehr ärgern, könnten eigentlich bald in top-sanierten Häusern wohnen. Das berichtete Peter Tullius, Vorsitzender des SPD-Distriktes Rheinberg-Mitte, jetzt seinen Genossen: "Die Investoren, die schon Hunderte andere LEG-Wohnungen in der Reichelsiedlung gekauft haben, würden auch diese beiden Blocks kaufen und instand setzen." Doch das hilft den Mietern nichts: "Die LEG verkauft nicht".

Dabei habe das Unternehmen offenbar nicht einmal sonderlich viel Spaß an ihren Rheinberger Immobilien: "Wir hören von Mietern, dass die Eigentümer die Häuser relativ sträflich behandeln." Gleichwohl machten sich die Rheinberger Sozialdemokraten in ihrer Distriktversammlung einen Reim auf die Haltung der LEG: Die Häuser stünden mit einem deutlich höheren Wert in den Büchern des Unternehmens, als bei einem Verkauf in die Firmenkasse käme. Und eine solche Wertberichtigung käme zurzeit nicht sonderlich gut an, wo die LEG doch im kommenden Jahr an die Börse gehen wolle.

Die Reichelsiedlung wurde in der Distriktversammlung nicht von ungefähr zum Thema. Peter Tullius: "Wir haben uns ja sehr für die Mieter engagiert — und waren skeptisch, was denn wohl nach dem Verkauf von großen Teilen der Siedlung an private Investoren passieren würde." Die Sorgen waren unbegründet, wie sich glücklicherweise bald zeigte. Tullius: "Die neuen Eigentümer stehen zu ihren Zusagen." Sie hätten sich sogar erfolgreich darum bemüht, das Modernisierungsprogramm schneller als geplant umsetzen zu können: "Bis Ende 2014 sind alle Wohnungen saniert."

Was einerseits natürlich gut sei — andererseits zu Problemen führe: Die höheren Kaltmieten für den klar verbesserten Wohnraum lägen über dem Limit, das die Arge akzeptiere. Tullius: "Rheinberg verliert auf einen Schlag einen großen Teil der Wohnungen, die sich Menschen mit niedrigem Einkommen leisten können." Das betreffe nicht zuletzt auch viele Senioren mit niedrigen Renten, bestätigte Rheinbergs 2. Stellvertretende Bürgermeisterin Sibylle Kisters. Die SPD-ler hatten nur Kopfschütteln für die Rechtslage: "Die Arge zahlt also niedrige Mieten und hohe Nebenkosten in alten Wohnungen — aber keine höheren Mieten und niedrige Nebenkosten in modernisierten Wohnungen?!" Die Genossen wollen nun im Kreis, wenn nötig auch in Land und Bund für eine Lösung werben, bei der letztlich nur die Gesamtkosten betrachtet werden.

(RP/ac)
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