Rheinberg Gut gerüstet für den Winter

Rheinberg · In Rheinberg ist am Freitag das größte deutsche Streusalzlager vorgestellt worden. Im Auftrag von Straßen NRW wird es bis Mitte Dezember mit 40 000 Tonnen Salz aus dem Rheinberger esco-Steinsalzvergwerk in Borth befüllt. Bis dahin rollen pro Tag 40 bis 50 Lkw zum Messegelände.

Rheinberg: Größtes deutsches Streusalzlager vorgestellt
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Als die beiden Kipplader der Krefelder Spedition Hamacher ihre komplette Ladung Salz gestern in der gewaltigen Halle 14 des früheren Textilwerks Reichel am Rheinberger Annaberg ausschütteten, wirkte die Menge verschwindend gering. Denn rund 2000 Tonnen Salz haben die 40-Tonner schon am esco-Steinsalzbergwerk in Rheinberg-Borth abgeholt und sie zehn Kilometer weiter über die B58, die B57 und die B510 zur Halle neben der Messe Niederrhein gefahren.

40.000 Tonnen sollen es bis Mitte Dezember sein. "Dann haben wir nicht nur das größte Streusalzlager in NRW, sondern auch das zweitgrößte in Europa", unterstrich gestern Ralf Pagenkopf, Geschäftsführer des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen NRW). Mit einem Volumen von 80.000 Tonnen sei nur ein Lager im Kanton Aargau in der Schweiz größer. 40 000 Tonnen Salz, das 8000 Quadratmeter der 9700 Quadratmeter großen Halle 14 bedecken wird — das ist gewaltig. 40 bis 50 Lkw werden nun täglich Richtung Annaberg rollen.

Gut aufgestellt

"Wir sind so gut wie noch nie auf den Winter vorbereitet" , unterstrich Pagenkopf, der an das Debakel des vorvergangenen Winters erinnerte. "Damals haben wir in NRW 220.000 Tonnen Streusalz benötigt, aber nur 130 000 Tonnen waren verfügbar. Damit sich so etwas nicht wiederholt, beschlossen die Landesstraßenbehörde in Abstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium die Einrichtung einer nationalen Streusalzreserve.

Der Landesbetrieb ist jetzt offenbar gut gerüstet für den bevorstehenden Wintereinbruch. Insgesamt stehen 220.000 Tonnen Salz zur Verfügung. Neben Rheinberg wurden bereits Reservelager im münsterländischen Saerbeck (39.000 Tonnen) und in Grevenbroich im Kreis Neuss (38.000 Tonnen) angelegt. In den 220 örtlichen Salzhallen der 84 Meistereien von Straßen NRW sind weitere 136.000 Tonnen gelagert.

Wie Straßen NRW-Winterdienstexperte Ludwig Niebrügge ausführte, können von der "nationalen Reserve" bei Bedarf die Bundesländer Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz 28 000 Tonnen abrufen. Etwa 5500 Tonnen können von Kommunen genutzt werden, die sich — wie etwa Issum — mit der Landesbehörde darauf geeinigt haben.

Pagenkopf dankte gestern der DS Grundstücksgesellschaft als Vermieterin der Halle 14 sowie der Stadt Rheinberg und dem Kreis Wesel als Genehmigungsbehörden, die schnell gearbeitet hätten. Der Mietvertrag gilt zunächst bis zum Jahr 2017. Nun kann der Winter also kommen. Genug Salz für die nordrhein-westfälischen Autobahnen, Bundes- und Landstraße ist jedenfalls da.

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