Rheinberg Grüne lehnen Umzug ab

Rheinberg · Die Rheinberger CDU überlegt, ob die Wallacher Grundschüler zusammen mit den Kindern aus Ossenberg künftig gemeinsam in den Räumen der ehemaligen Borther Hauptschule unterrichtet werden können.

Das Thema Schule köchelt weiter in Rheinberg. Auch in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag wird darüber diskutiert werden — und es wird sich wohl ein parteiprogrammatischer Richtungsstreit daran entfachen. Denn die CDU-Fraktion beantragt zu prüfen, ob die Grundschule in Wallach wegen der Schließung der Ossenberger Grundschule in das Gebäude der ehemaligen Hauptschule in Borth umziehen könnte. Gleichzeitig müsse untersucht werden, was mit den dann leerstehenden Gebäuden in Ossenberg und Wallach geschehen könne.

"Auf Dauer Bestand"

Die CDU begründet ihre Überlegung so: Eine zusammengelegte Grundschule hätte auf Dauer Bestand. Die Nähe von Turn- und Schwimmhalle wäre vorteilhaft. Außerdem wirkte sich die Nähe der beiden Borther Kindergärten und der katholischen Bücherei positiv auf das pädagogische Klima aus. Es könnte mitten in Borth ein kultureller Mittelpunkt entstehen, findet die CDU.

Diesem Vorschlag können die Grünen nur auf den ersten Blick etwas abgewinnen. "Es gibt schon genug Unruhe in den Reihen der Eltern und Lehrer", sagte Schulausschussvorsitzende Barbara Ettwig gestern. "Und jetzt das noch. Wallach hat ein schönes Schulgebäude und eine gut funktionierende Übermittagbetreuung. Das sollten wir so erhalten." Dieser Meinung ist auch Dietmar Heyde, wie Ettwig Grünen-Ratsmitglied. "Wallach ist erst 2003 für 1,1 Millionen Euro erweitert worden, davon waren 862 000 Euro zweckgebundene Landesmittel. Die müssten anteilig zurückgezahlt werden. Das gleiche gilt für den Dachbodenausbau 2006."

Umzug kostet 500 000 Euro

Die Grünen haben herausgefunden, dass ein Umzug mindestens 500 000 Euro kostete. Die Partei lehne den CDU-Antrag in erster Linie aus Kostengründen ab. Heyde: "Die CDU löst eine dramatische Irritation aus. Wir gehen auf ein strukturelles Defizit in Höhe von 14 Millionen Euro zu. Der Schritt ins Haushaltssicherungskonzept ist kaum noch vermeidbar. Wer soll das also bezahlen?"

Die Rheinberger Bündnisgrünen plädieren dafür, die gesamte Schullandschaft endlich auf den Prüfstand zu stellen. Es müsse ein Umdenken einsetzen. Ein Vorschlag sei, die Primarstufe deutlich über vier Jahre hinaus zu führen, um "ortsgebunden alle Bildungschancen zu erhalten", wie Dietmar Heyde ausführte.

(RP)
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