Dritter im Bündnis mit Xanten und Sonsbeck Geförderter Glasfaserausbau soll endlich auch in Alpen starten
Alpen · Die Gemeinde gehört mit Xanten und Sonsbeck zum Dreier-Bündnis im Weiße-Flecken-Programm. Die Bauarbeiten sind stark in Verzug. Nun soll es in Alpen losgehen. Welche Bedingungen Wirtschaftsförderer Thomas Janßen stellt.
Xantens „weiße Flecken“ sind noch nicht alle getilgt, in Sonsbeck pausieren aktuell wegen Personalmangel die zu 85 Prozent abgeschlossenen Tiefbauarbeiten. Dennoch folgt nun Alpen als Dritter im kommunalen Bündnis, für das Bund und Land insgesamt rund 16,5 Millionen Euro für den Breitbandausbau zur Verfügung stellen. Dort sollen die Arbeiten beginnen, um die ländlichen Außenbereiche endlich an die Datenautobahn anzudocken. Mit erheblicher Verspätung. Denn ursprünglich hätte der Glasfaserausbau außerhalb der Siedlungsbereiche auch in Alpen längst abgeschlossen sein sollen. Doch der Anspruch hinkt den Realitäten hinterher. Es zeigt sich allerorten: So schnell geht’s am Niederrhein nun mal nicht mit dem schnellen Netz.
Ende des Monats, spätestens zu Beginn des nächsten, soll’s so weit sein, dass die ersten Meter des orangefarbenen Superkabels entlang der Wirtschaftswege zu den in der Regel verstreut liegenden Haushalten verlegt werden sollen. Das teilt Alpens Wirtschaftsförderer Thomas Janßen mit. Die Information hat er aus einer Besprechung mit der Deutschen Glasfaser und ihrer ausführenden Töchter mitgenommen.
Die wollten alle verfügbaren Kräfte in Alpen zusammenziehen und „richtig Gas geben“, sagte Janßen. Da will die Verwaltung im Rathaus nicht auf der Bremse stehen und alle beantragten Genehmigungen für das gesamte Gemeindegebiet erteilen, um das Kabel entlang der kommunalen Straßen zu verlegen. „Natürlich gibt‘s auch andere Straßenbaulastträger und private Grundstückseigentümer, mit denen die Glasfaser klarkommen muss“, so Janßen. „Darauf haben wir hingewiesen.“ Insgesamt ist das Streckennetz im Rahmen des „Weiße-Flecken“-Programms in Alpen 97 Kilometer lang. Davon zweigen die Verbindungen zu den rund 580 beantragten Hausanschlüssen ab, die ans schnelle Netz sollen. Möglich ist das für alle, die bisher keine 30 Megabit (Mbit) pro Sekunde in ihren Netzen erreichen.
Doch ehe man auch an der abgelegensten Milchkanne mit fast dreifacher Geschwindigkeit im weltweiten Netz surfen kann, wird es wohl Herbst werden. Den in Aussicht gestellten Fertigstellungstermin Sommer hält der Alpener Wirtschaftsförderer „aufgrund der bisherigen Erfahrungen“ für wenig realistisch.
Losgehen soll’s an der Schulstraße in Menzelen-West, wo die Deutsche Glasfaser ihre Schaltstationen, ihre sogenannten Pops (Point of Presence) aufgestellt hat und die Fäden für das lokale Netz zusammenlaufen. Von hier aus soll‘s „im Uhrzeigersinn“ weitergehen, bis alle unterversorgten Bereiche der Gemeinde erschlossen sind. Die ist von der Glasfaser in ein Dutzend Einzelsektoren – sogenannte Polygone – aufgeteilt worden, die nacheinander verkabelt werden sollen.
Das soll nach einem transparenten Plan geschehen. „Wir verlangen von der Deutschen Glasfaser einen möglichst konkreten Plan, wann wo wie lange verlegt wird“, so Janßen. „Es kann nicht sein, dass alles aufgerissen wird und dann auf unbestimmte Zeit offen liegen bleibt. Das muss schon einigermaßen geordnet über die Bühne gehen“, so Janßen.
Mit fünf Millionen Euro ist das Projekt in Alpen kalkuliert. Die Hälfte kommt aus Berlin, 40 Prozent vom Land und zehn Prozent muss die Gemeinde aus eigenen Mitteln beisteuern – sprich eine halbe Million Euro. Am Geld wird’s nicht scheitern. Das steht bereit. Schon lange.
Unterdessen kündigt sich bereits das nächste Programm an, das den ländlichen Raum digital beschleunigen soll. Auch die „grauen Flecken“ sollen verschwinden. Das heißt: Auch die Anschlüsse sollen ans schnelle Netz gehen können, an denen zwar schon mehr als 30 Mbits pro Sekunde ankommen, die aber noch ein gutes Stück vom Highspeed entfernt sind. Aber bis da was passiert, werden wohl alle weißen Flecken verschwunden sein. „Hier läuft gerade erst die Markterkundung an“, so Thomas Janßen.