Unterschriftenaktion von Bürgerinitiative Ginderich wehrt sich gegen Kiesabgrabung

Ginderich · Die Bürgerinititiative übergibt Landrat Ingo Brohl mehr als 1000 Unterschriften gegen die Erweiterung der Abgrabungsfläche am Pettenkaul.

 Die Gindericher übergeben am Kreishaus Landrat Ingo Brohl mehr als 1000 Unterschriften gegen weitere Kiesabgrabungsflächen in Pettenkaul.

Die Gindericher übergeben am Kreishaus Landrat Ingo Brohl mehr als 1000 Unterschriften gegen weitere Kiesabgrabungsflächen in Pettenkaul.

Foto: BI Ginderich

Mehr als 1000 Unterschriften sind gegen weitere Kiesabgrabungsflächen im linksrheinischen Teil der Stadt Wesel zusammengekommen. „Diese große Zahl hat uns alle überrascht“, sagt Michael Brinkhoff, der die Initiative in Ginderich und Büderich mit auf den Weg gebracht hat, um die Erweiterung der Abgrabungsfläche am Pettenkaul in Ginderich zu verhindern. „Die Leute, mit denen wir gesprochen haben, waren sofort elektrisiert von dem Thema“, ergänzt Mitstreiter Ralf Sundermann. „Noch mehr oder noch größere Baggerlöcher, das wollen die Anwohner hier nicht.“

Die drei Initiatoren, zu denen auch der ehemalige Weseler CDU-Parteichef Heinzgerd Schott zählt, sind stolz darauf, dass sie behaupten können, innerhalb von vier Wochen Unterschriften von fast einem Drittel der Menschen in der betroffenen Region gesammelt zu haben. „Über 1000 Unterschriften – an einem so klaren Zeichen kann eigentlich niemand vorbei“, sind sich die drei Akteure einig. Die pralle Unterschriftenmappe haben sie in diesen Tagen Landrat Ingo Brohl im Weseler Kreishaus übergeben. Der sagte zu, die Unterschriften an die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), Karola Geiß-Netthöfel, weiterzugeben, damit die zuständige Planungsbehörde in Essen über die Stimmung der Menschen in diesem Teil des Niederrheins informiert ist. Darüber hinaus versprach der Landrat seine Unterstützung für das Anliegen der Gindericher Initiative, den weiteren Kiesabbau im Bereich Pettenkaul zu verhindern.

„Ginderich und Büderich sind ja nicht die ersten und einzigen Orte im Kreis Wesel, die sich gegen den Abbau wehren“, betont Ingo Brohl. Der Kreis Wesel unterstütze bereits Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Alpen bei ihren Klagen gegen den Kiesabbau. „Der Erhalt der niederrheinischen Landschaft und die Sicherung landwirtschaftlicher Fläche und der Arbeitsplätze, einhergehend mit regionaler Lebensmittelerzeugung, ist unser gemeinsames Anliegen im Kreis Wesel“, sagt Landrat Brohl.

Die Gindericher Abbau-Gegner räumen ein, dass es ganz ohne den Rohstoff Kies vorerst nicht gehe. Das Dilemma sei jedoch, dass „der Hunger nach Kies in der Bauindustrie immer größer wird“. Heinzgerd Schott erklärt: „Statt auf immer neue Baggerlöcher setzen wir auf deutlich mehr Recycling von Abbruch-Material, das heute in großer Menge ungenutzt auf Deponien landet.“ Das sei im Moment noch teurer, „aber langfristig um Längen umweltschonender und nachhaltiger als Kiesabbau“.

(bp)
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