Rheinberg Gewächshäuser auf der Hei'?

Rheinberg · Ein Rheinberger Gartenbaubetrieb will offenbar Flächen zwischen Issumer Weg und Handelsstraße bebauen. Im Ortsteil schrillen bereits die Alarmglocken. Befürchtet werden Dauerbeleuchtung und Lkw-Verkehr.

Bönninghardt / Rheinberg Die Gerüchteküche brodelt kräftig in Bönninghardt. Ein großer Rheinberger Gartenbaubetrieb plane den Bau einer Großgewächshausanlage in Bönninghardt zwischen Issumer Weg und Handelsstraße. Tatsächlich hat es bereits Gespräche zwischen der Firmenleitung und der Gemeinde Alpen gegeben. Bisher sei aber noch nichts Konkretes vereinbart worden, versicherten beide Seiten.

"Die Gemeinde Alpen ist nicht Eigentümerin der Flächen — sie sind privat — und auch nicht Genehmigungsbehörde", sagte Bürgermeister Thomas Ahls gestern. "Und so lange nichts entschieden ist, macht es wenig Sinn, eine Bürgerversammlung anzusetzen. Über was sollten wir dann reden?" Grundsätzlich sei es so, dass die Gemeinde nichts gegen eine solche Ansiedlung einzuwenden hätte, wenn die baurechtlichen Voraussetzungen gegeben sind.

Einer, der sich eine frühzeitige Beteiligung insbesondere der Bönninghardter wünschte, ist Friedhelm Böckmann, der mit seiner Familie im Ortsteil lebt. Er hat einen Brief an Bürgermeister Ahls geschrieben. "Es verdichten sich die Hinweise, dass das Rheinberger Unternehmen eine mehrere Hektar große Flächen mitten in Bönninghardt, gegenüber von Tiefbau Janssen, ankaufen möchte oder sogar schon angekauft hat." Ein Vorhaben, das Böckmann nicht begrüßt: "Für den Ort Bönninghardt hätte das nur Nachteile."

Sorge um das Dorfbild

Nach seiner Auffassung sei mit einer signifikanten Erhöhung des Lkw-Verkehrs zu rechnen, zudem ergeben sich eine Belastung der Ortschaft durch die nächtliche Lichtimmission der unter Licht aufgezogenen Pflanzen. Friedhelm Böckmann: "Das Dorfbild von Bönninghardt würde durch sechs bis sieben Meter hohe Gewächshäuser auf einer Fläche von mehreren Hektar zerstört. Gerade der letzte Punkt konterkariert sämtliche aktuellen Bemühungen der Bönninghardter Bürger, sich ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu schaffen. Diese Gewächshausanlage würde mit mehreren 100 000 Kubikmeter umbauten Raumes eine Barriere innerhalb der Ortschaft darstellen, die dem leider immer noch drohenden Kiesabbau in nichts nachsteht. Vorteile für Bönninghardt und Alpen sehe ich leider absolut keine."

Keine Gewerbesteuer?

Die "Totschlagargumente" Steuern und Arbeitsplätze kommen nach Auffassung von Böckmann nicht zum Tragen, "da Pflanzenzuchtbetriebe keine Gewerbesteuern zahlen". Der Kritiker wünscht sich "absolute Transparenz gegenüber den Bürgern, Inanspruchnahme sämtlicher verwaltungsrechtlicher Schritte zur Verhinderung des Baus der Großgewächshausanlage und eine Einbindung der Bönninghardter Bürger in das aktuelle Verfahren".

(RP)
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