Gesundheitsminister besucht Caritasverband Moers-Xanten Laumann: Pflegeschule ist ein wunder Punkt

Rheinberg · Der Gesundheitsminister besuchte den Caritasverband Moers-Xanten zum 50-jährigen Bestehen.

 Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel lud NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann dazu ein, sich ins goldene Buch der Stadt einzutragen.

Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel lud NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann dazu ein, sich ins goldene Buch der Stadt einzutragen.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens lud der Caritasverband Moers-Xanten am Dienstag zu einer Podiumsdiskussion in die Rheinberger Stadthalle ein. „Der Mensch im Mittelpunkt – eine Herausforderung für die Pflegepolitik in NRW“. Als Redner zu Gast war Karl-Josef Laumann (CDU). „Wenn ein Caritasverband 50 Jahre alt wird, ist das für mich ein Pflichttermin, dem ich gerne nachkomme“, erklärte der NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales.

Laumann war sogar eine halbe Stunde früher angereist, um sich in das goldene Buch der Stadt einzutragen. Er hob die Bedeutung der Wohlfahrtsverbände hervor, die im Bereich der stationären Pflege deutlich mehr Plätze anbieten würden als private Betreiber von Pflegeheimen. Altenpflege sei eine Kostenfrage, dennoch warnte der Minister davor, an der falschen Stelle zu sparen: „Ich will, dass Tariflöhne bezahlt werden. Auch wenn wir in NRW mit durchschnittlich 2200 Euro monatlicher Zuzahlung bundesweit ganz oben liegen.“

Den Beruf des Altenpflegers attraktiv zu halten, ist für Laumann gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel unverzichtbar: „In Deutschland leben derzeit 200.000 Menschen in der Pflege, pro Jahr werden es drei Prozent mehr. Das heißt, wir benötigen auch pro Jahr 2000 zusätzliche Pflegekräfte. Das Fachkräfteproblem wird uns also dauerhaft begleiten.“

Ein Grund dafür liege darin, dass es nicht genügend Plätze in den Pflegeschulen gebe, so Laumann. „Das ist ein wunder Punkt. In den kommenden Haushalt möchte ich deshalb ein Förderprogramm einbringen, dass Anreize für die Erweiterung bestehender Pflegeschulen schafft“, ergänzte er. Dies sei gerade im Zuge der im kommenden Jahr startenden generalistischen Pflegeausbildung wichtig. Damit werden die bisherigen Ausbildungsberufe Alten-, Kinderkranken- und Krankenpflege vereint.

Dem Caritasverband Moers-Xanten liegt aktuell die Beibehaltung der einjährigen Ausbildung zur Altenpflegehilfe am Herzen. Laumann: „Dabei werden wir in NRW auf jeden Fall bleiben. Zusätzlich müssen wir den Einjährigen die Chance zum Staatsexamen geben, wenn sie gut sind.“

Ein Problem der dualen Kurzausbildung sieht der Caritas-Ortsverband in der mangelhaften Ausbildungsvergütung. Das waren dem Minister dann aber doch ein paar Wünsche zu viel: „Ihr könnt es euch aussuchen: Entweder Ausbildungsvergütung rauf oder Ausbau von Pflegeschulen. Beides geht nicht.“ Ganz egal, welche Verbesserungen kommen, klar ist: Es wird teurer. Was die Finanzierung betrifft, sieht Laumann nur einen Weg: „Wir werden nicht darum herumkommen, die Eigenbeteiligung zu erhöhen. Denn wenn wir die Beiträge erhöhen, hat das zur Folge, dass die Ärmeren dafür zahlen, das andere ihr Vermögen behalten können.“

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