Alpen Generationenprojekt: Hoffen auf Fortsetzung

Alpen · Bei "Hilfe von Mensch zu Mensch" besuchen Schüler Senioren - wird das Projekt fortgeführt?

 Im Marienstift. Die Schülerinnen Carina Pannhausen Marie Hoffacker Leonie Dose Christin Lehnart (v. l. stehend) und Leiterin Nicole Schumacher-Guyens (sitzend r.) mit Senioren.

Im Marienstift. Die Schülerinnen Carina Pannhausen Marie Hoffacker Leonie Dose Christin Lehnart (v. l. stehend) und Leiterin Nicole Schumacher-Guyens (sitzend r.) mit Senioren.

Foto: arfi

Ein erfolgreiches Generationenprojekt in Alpen droht einzuschlafen. "Hilfe von Mensch zu Mensch" heißt das Projekt, bei dem Realschüler Senioren besuchen. Die Realschule läuft allerdings jetzt aus. Im Sommer erhalten die letzten Zehntklässler ihre Abschlusszeugnisse. Ob die geplante Zusammenarbeit mit der Sekundarschule weitergeht, ist noch nicht gesichert.

Es ist ein Projekt, das die Generationen verbindet. 21 Realschüler suchen einmal in der Woche alte Menschen auf, um mit ihnen eine Stunde zu verbringen. Die Realschüler spielen mit ihnen, zum Beispiel wenn sie zusammen eine bunte Decke flattern lassen, um einen Ball in einem Kreis einzulochen. Sie unterhalten sich mit ihnen. Oder sie singen mit ihnen. Dazu helfen sie ihnen, beispielsweise am Computer. "Das Projekt kommt wirklich gut an, bei den Senioren und bei den Schülern", sagt Viktor Illenseer, der in der Gruppe Senioren der Dorfwerkstatt Alpen für die Pressearbeit zuständig ist. "Wir haben ein großes Interesse daran, es fortzusetzen." "Es wäre natürlich schön, wenn die Sekundarschüler die Rolle der Realschüler übernehmen könnten", sagt auch Karl-Heinz Theberath, der sich in der Dorfwerkstatt um Organisatorisches kümmert. Es scheint zwar erste Gespräche mit Schulleiter Tilman Latzel gegeben zu haben, um das Projekt weiter laufen zu lassen, das 2010 startete. Doch als die Vertreter der Dorfwerkstatt Senioren für Mittwochnachmittag einluden, um die Sekundarschule als Projektakteur vorzustellen und den Schulleiter über die geplante Zusammenarbeit erzählen zu lassen, erschien dieser nicht. So konnten die Vertreter der Dorfwerkstatt nur die "Altentagespflege 2" des Marienstiftes als neuen Partner vorstellen. Sie ist mit der Altentagesstätte St. Ulrich und dem LVR-Wohnverbund Haagstraße der dritte große Partner der Dorfwerkstatt Senioren. Dazu kommen unzählige Einzelpersonen. "Seit Anfang des Jahres arbeiten wir mit der Altentagespflege 2 zusammen", berichtete Karl-Heinz Kohl, der sich in der Dorfwerkstatt Senioren für die Anliegen der Behinderten einsetzt.

Er bringt den Schülern bei, wie sie einen Rollstuhl zu bewegen haben, bevor sie mit dem Dienst bei den älteren Menschen beginnen. So lernten im September 2015 Marie Hoffacker und Carina Pannhausen den richtigen Umgang mit dem Rollstuhl. Bis zum Sommer 2016 kamen sie jeden Mittwoch in die "Altentagespflege 2", um mit ihrer Mitschülerin Carina Pannhausen eine Stunde mit Menschen zusammen zu sein, die dort tagsüber leben, während sie zuhause den Abend und die Nacht verbringen. "Ich habe etwas von den alten Menschen gelernt", sagt die 16-jährige Alpenerin. Im Sommerwechsel wechselte sie zur Liebfrauenschule nach Geldern, wo sie ihr Fachabitur mit dem Schwerpunkt Soziales ablegen will. "Dann will ich eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester oder Heilerziehungspflegerin beginnen", erzählt sie. Die freiwillige Arbeit in der "Altentagespflege" habe ihr geholfen, nicht nur das Zertifikat, das es dafür gebe.

Die Senioren freuen sich auf Besuche. "Sie sorgen für eine willkommene Abwechslung", sagt Wilma Meyer. "Ich komme immer wieder. Das würde ich nicht machen, wenn ich nicht gerne kommen würde."

(got)
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