Alpen Gegen eine "oberflächliche Vereinigung" der Kirchen

Alpen · Pfarrer Dr. Hartmut Becks sprach bei der Alpener Senioren-Union über 500 Jahre Reformation.

"500 Jahre Reformation - Martin Luther heute" - Gesprächsrunde mit Pfarrer Dr. Hartmut Becks. So lautete die Einladung der Senioren-Union in Alpen. Gut 50 Teilnehmer lauschten im Amaliencafé gespannt den mit alten Buchdrucken und Gemälden untermalten Ausführungen des Pastors der Ev. Kirchengemeinde über den Augustinermönch und Theologieprofessor Martin Luther, dessen Leben, dessen Intention und Wirken.

Die Charakterisierung Luthers als einen um die Wahrheit ringenden Menschen, sein Credo eines gnädigen Gottes und seine Konzentration auf Jesus Christus und die Bibel als das unabdingbare Zentrum des christlichen Glaubens beeindruckten die Zuhörer sichtlich. Luthers theologische Aussagen über Gott, seine Predigten und Schriften wie auch seine Bibelübersetzung veränderten die von der römisch-katholischen Kirche dominierte Gesellschaft im 16. Jahrhundert nachhaltig. Eine Kirchenspaltung war nie seine Absicht. Dennoch kam es zur Bildung evangelisch-lutherischer Kirchen und weiterer Konfessionen des Protestantismus. Die konkreten Folgen des Wirkens von Martin Luther, die täglich wahrnehmbaren Auswirkungen in unserer heutigen Zeit waren Thema der sich anschließenden, sehr lebendigen Gesprächsrunde. Deutlich wurde in den Wortmeldungen der starke Wunsch nach einer Überwindung der Trennung, aber auch der positive Weg, den die verschiedenen christlichen Konfessionen in den vergangenen Jahrzehnten aufeinander zugegangen sind.

Bei allem Respekt und Verständnis für den Wunsch nach Überwindung der Kirchenspaltung warnte Dr. Becks vor einer allzu schnellen und oberflächlichen Vereinigung der Kirchen, wenn nicht vorher die Uneinigkeiten über wesentliche Glaubensinhalte und Glaubenspraktiken gelöst werden. Sein Appell: "Das Gemeinsame stärken, die Eigenarten bewahren!"

"Ohne Übertreibung darf festgehalten werden", so Jakob Nühlen, Vorsitzender der Senioren-Union: "Mit Dr. Hartmut Becks hatte, wir einen Referenten, dem es gelungen ist, mit fundierter Sachkenntnis, persönlichem Engagement und anschaulicher Darstellung eine hoch interessierte Zuhörerschaft mehr als zwei Stunden lang zu fesseln.

(RP)
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