Rheinberg Fürs Radfahren ist's nie zu spät

Rheinberg · Auch den Niederrheinern ist das Radeln nicht in die Wiege gelegt. Die Verbands-Volkshochschule bietet nun gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub speziell Frauen Hilfe an.

 Volker Vorländer (ADFC) und VHS-Fachbereichsleiterin Elisabeth Keggenhoff organisieren einen Fahrradfahr-Kursus für Frauen in Rheinberg.

Volker Vorländer (ADFC) und VHS-Fachbereichsleiterin Elisabeth Keggenhoff organisieren einen Fahrradfahr-Kursus für Frauen in Rheinberg.

Foto: Fischer, Armin

Mit einem neuen Angebot wartet die Volkshochschule (VHS) nun in Rheinberg auf. "Fahrrad fahren für Frauen" heißt es im aktuellen Kursprogramm. Denn auch am platten Niederrhein ist "Fahrrad fahren für Frauen heute nicht selbstverständlich", sagt Kursleiter Volker Vorländer (70), der gleichzeitig Mitglied beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) ist und als passionierter Radler gilt.

Dafür gebe es genügend Gründe: "Es gibt Frauen, die es als Kind nicht gelernt haben. Sie sind in der Großstadt groß geworden. Aber auch für Frauen aus anderen Kulturkreisen ist das Fahrrad fahren nicht selbstverständlich", meint Vorländer, der bereits in Moers über Jahre diesen Kurs erfolgreich anbietet. Der Kooperationspartner ist dort der sci:moers, die gemeinnützige und anerkannte Gesellschaft für Einrichtungen und Betriebe sozialer Arbeit.

Zunächst richtete sich in Moers das Kursangebot an Migrantinnen aus Deutsch-Kursen, um auch ihre Mobilität zu erhöhen. Das änderte sich jedoch. "Mittlerweile sind wir ein bunter Kurs, in dem viele Farben und Nationalitäten vertreten sind. Das Alter der Teilnehmerinnen liegt bei 30 bis 60 Jahren", sagt Volker Vorländer.

Der Erfolg gibt ihm über die Jahre Recht, mittlerweile geht es in die siebte Ausgabe. Elisabeth Keggenhoff, Fachbereichsleiterin Sprachen der Verbands-Volkshochschule Alpen-Rheinberg-Sonsbeck-Xanten in Rheinberg, brachte von Moers die Idee mit. "Ich habe mir vorgestellt, dass es auch rund um Rheinberg Frauen gibt, für die ein solches Angebot interessant sein könnte oder die nach Jahren wieder ihr Rad benutzen wollen und einfach ein wenig Starthilfe brauchen", sagt Elisabeth Keggenhoff.

Mit System geht der Kursleiter Vorländer ans Werk und trainiert mit seinen Kursteilnehmern zu Beginn mit einem Laufrad für Erwachsene. "Es geht zunächst darum, die Balance zu halten. Dabei werden gleichzeitig Ängste abgebaut, denn mit dem Laufrad wird das bequeme Anhalten geübt, weil beide Füße direkt über dem Boden sind", sagt Vorländer zu den Kursinhalten. Ist das sichere Radeln gegeben, geht es dann natürlich auf erste kleinere Touren "und ist abhängig von der Fitness der Teilnehmerinnen", sagt der Kursleiter.

Mit dem Radeln verbindet er jede Menge Vorteile. "Wer Fahrrad fährt, bewegt sich an der frischen Luft. Neben dem gesundheitlichen Aspekt tut man etwas für den Klimaschutz. In jedem Fall kann Geld für Bus und Auto gespart werden und man ist einfach wesentlich unabhängiger."

(RP/rl)
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