Aufstellungsversammlung der Rheinberger Grünen Klimaschutz beginnt vor der Haustüre

Rheinbergs Grüne stellten ihr Wahlprogramm vor. Die Direktkandidaten für die Kreis-Bezirke sind Ulla Hausmann-Radau und Jürgen Bartsch. Für beide hat das Thema Auskiesung eine hohe Priorität.

 Die Direktkandidaten für die Kreis-Wahlbezirke der Rheinberger Grünen: Jürgen Bartsch und Ulla Hausmann Radau.

Die Direktkandidaten für die Kreis-Wahlbezirke der Rheinberger Grünen: Jürgen Bartsch und Ulla Hausmann Radau.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Rheinbergs Grünen-Sprecher Peter Mokros gab sich vor der Nominierungsversammlung für die im September anstehende Kommunalwahl kämpferisch. „Wir wollen auf alle Fälle das Ergebnis der Europawahl mit 22 Prozent halten. Unser wichtigstes Ziel ist aber, den Bürgermeister zu stürzen“, sagte er. Das Treffen fand wegen der einzuhaltenden Corona-Abstandsregeln in der Stadthalle statt.

Zunächst einigten sich die 23 stimmberechtigten Mitglieder darauf, die Ende Februar aufgestellte Reserveliste von 26 auf 29 Plätze zu erweitern. So kamen Nick Rebentisch, Frank-Michael Bindel und Franz-Josef Stoppa hinzu. Als Direktkandidaten für die Kreis-Wahlbezirke wählten Rheinbergs Grüne Ulla Hausmann-Radau und Jürgen Bartsch. „Ich werde mich im Kreis wieder für den Sozialausschuss bewerben. Was mich am meisten bewegt, sind die Mietobergrenzen, aber auch die Auskiesung und der Notarztstandort sind ganz wichtige Themen“, erläuterte Hausmann-Radau ihre Schwerpunkte.

Das Thema Auskiesung hat auch für Bartsch eine hohe Priorität. Daneben setzt sich der Gründer des Rheinberger Ortsverbandes für klimafreundliche Mobilität im Kreis ein: „Fahrradtrassen müssen in der RVR-Planung eine größere Rolle spielen. Außerdem werden wir weiterhin Gespräche mit der NIAG über die Anschaffung klimafreundlicher Busse führen.“

Nach der Wahl verabschiedeten die Mitglieder das Kommunal-Wahlprogramm 2020. Unter dem Motto: „Lust auf Zukunft - mit GRÜN für Rheinberg“ werden darin 14 große Themengebiete behandelt. Oberste Prämisse und Bestandteil aller Programmpunkte ist der Schutz des Klimas: „Um der Herausforderung der Klimakrise zu begegnen und unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu erhalten, brauchen wir in Rheinberg ein konsequentes politisches Umsteuern.“

Die Grünen machen in ihrem Wahlprogramm deutlich, dass der Klimaschutz vor der Haustür beginnt. Ihr Engagement umfasst die Schonung von Wald, Gehölzen, alten Bäumen und Baumgruppen an der stillgelegten Salzbahnlinie Borth-Hafen Momm und der für den Ruhehafen vorgesehenen Baggerseen ebenso wie die Förderung klimaangepasster Fruchtfolgen in der Landwirtschaft oder die Reduzierung des synthetischen Pestizideinsatzes, insbesondere auf städtischen und landwirtschaftlichen Flächen. Ein weiteres großes Thema ist Kies, der in Rheinberg ohne Rücksicht auf ein Morgen abgegraben werde. Dessen Folgen seien direkt sichtbar.

Aus ökologisch diversen niederrheinischen Wiesen würden plumpe, künstliche Seen. Im Bereich Mobilität fordern die Grünen unter anderem Tempo 30 für alle Wohnbereiche, die Sanierung und Verbreiterung der Radwege sowie die Schaffung neuer innerörtlicher Radverkehrsverbindungen.

Am 19. Juni stellt der Rheinberger Ortsverband im Hotel am Fischmarkt Schwerpunkte aus dem Programm sowie die Spitzenkandidaten/innen vor.

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