Alpen Film über Ruanda in Alpen gezeigt

Alpen · Der 6. April 1994 gilt mit als einer der schlimmsten der Menschheitsgeschichte. Vor 20 Jahren – mit dem Abschuss der Präsidentenmaschine des Präsidenten Juvenal Habyiarimana – begann der Völkermord im afrikanischen Ruanda. Fast eine Million Menschen, vorwiegend aus der Bevölkerungsgruppe der Tutsi, ließ die damalige, von den Hutus gestellte Regierung ermorden und brachte großes Unheil und Leid über die Menschen.

Der Evangelische Kirchenkreis Moers, zu dem auch die Kirchengemeinde Alpen gehört, ist seit langem mit der presbyterianischen Kirche von Ruanda verbunden. Unter den Ermordeten befand sich auch Pastor Edouard Gafaringa, der ehemalige Regionalpräsident des Partnerkirchenkreises. An die schrecklichen Taten wurde jetzt in Alpen gedacht. Im Anschluss an den Gottesdienst erlebten die Gottesdienstteilnehmer die Premiere eines Filmes, der im Mai vom Fernsehen der Deutschen Welle ausgestrahlt wird. Dieser Film zeigt den Sohn von Pastor Gafaringa, Paul Gashema, wie er seiner 18-jährigen Tochter zeigt, wie er damals überlebt hat.

Paul Gashema lebt seit 1995 in Neukirchen-Vluyn. Familie Gashema wirkte am Gottesdienst mit und Vater und Tochter standen nach dem Film für Fragen und zum Austausch zur Verfügung. Beginn der Dokumentation war der neunstündige Flug nach Ruanda, der Vater und Tochter im Flugzeug zeigte auf dem Weg in eine Welt, die vor allem für Tochter Lisa neu war. Eine Reise in ein anderes Land, vorwiegend von Armut gekennzeichnet.

Eine Rückblende in die Zeit vor 20 Jahren rief die Geschehnisse dort wach, die immer noch mahnend über den Taten liegen. In Ruanda traf Paul Gashema auch seine Mutter, die die beiden an den grausigen Ort der Morde begleitete. Später sagte ein sichtlich betroffener Paul Gashema zu den Anwesenden im Gemeindesaal, dass es nicht wahr sein könne, dass die Menschen die Würde nicht wahren könnten.

Im Januar 2014, als Paul und Lisa Gashema das Pfarrhaus in Ruanda, das früher voller Leben war, besuchten, war dort nur noch ein Ort der Trauer und des Leids. Lisa Gashema erklärte betroffen, es schmerze sehr, ihre Großmutter so leiden zu sehen.

Nach rund 30 Minuten endete der Film und die Anwesenden konnten sich mit Familie Gashema austauschen und Fragen stellen. Eine erneute Veranstaltung gibt es am 22. Juni bei der Evangelischen Kirchengemeinde Neukirchen. Nach dem 10-Uhr-Gottesdienst läuft der Film.

(kaih)
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