Verdacht auf versuchten Mord 20-Jähriger in Rheinberg nach Auto-Attacke auf Polizisten verhaftet

Rheinberg/Duisburg · In Rheinberg ist ein 20-jähriger Mann wegen des Verdachts auf versuchten Mord verhaftet worden. Er soll einen Polizisten absichtlich angefahren haben.

Der 20-jährige Verdächtige ist bei seinem Arbeitsplatz in Rheinberg festgenommen worden (Symbolfoto).

Der 20-jährige Verdächtige ist bei seinem Arbeitsplatz in Rheinberg festgenommen worden (Symbolfoto).

Foto: dpa/Fabian Strauch

Ein 20-jähriger Mann ist am Montag in Rheinberg wegen des Verdachts des versuchten Mordes festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, mit Vorsatz einen Polizisten in Duisburg angefahren zu haben. Zunächst hatte ein 23-Jähriger unter Verdacht gestanden.

Die mutmaßliche Tat liegt bereits einen Monat zurück. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Erklärung berichten, hatte am 22. Februar der Fahrer eines Autos vom Typ Seat Ibiza im verkehrsberuhigten Bereich der Brückenstraße in Duisburg die Anhaltezeichen eines 60-jährigen Polizisten missachtet und diesen angefahren. Dabei habe der Fahrer zunächst abgebremst, kurz vor dem Polizisten jedoch so schnell beschleunigt, dass es diesem nicht mehr gelang, zur Seite zu springen. Der Beamte wurde vom Pkw erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert.

Der 60-Jährige hatte Prellungen an der Körperseite sowie eine Verletzung am Knie erlitten und musste mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Seat-Fahrer flüchtete. Im Rahmen einer Sofortfahndung, an der auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war, wurde das Fahrzeug jedoch kurz darauf gefunden. Nach Hinweisen von Zeugen hatte die Polizei in unmittelbarer Nähe auch einen Tatverdächtigen festnehmen können.

Bei den Ermittlungen war zunächst ein 23-Jähriger als Fahrer des Seat, der sich bei weiteren Untersuchungen als gestohlen herausstellte, in den Fokus gerückt. Nun hat der Fall aber eine Wendung genommen: Beamte der Kriminalpolizei haben am Montag einen 20-Jährigen an seiner Arbeitsstätte in Rheinberg festgenommen, der am Steuer des Seat gesessen haben soll. Laut Polizei besitzt er keine Fahrerlaubnis.

Ihm wird eine vorsätzliche Auto-Attacke auf den Polizisten unterstellt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Duisburg wurde der 20-Jährige deshalb wegen des Verdachts des versuchten Mordes einem Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl erließ.

Der 23-Jährige, der noch am Tattag festgenommen worden war, habe stets abgestritten, gefahren zu sein, teilt die Polizei weiter mit. Er habe jedoch eingeräumt, Kokain konsumiert zu haben. Aktuell sitzt er weiter in Untersuchungshaft. Nach derzeitigen Erkenntnissen sei der 23-Jährige der Beifahrer gewesen, berichtet die Polizei. Ihm wird Beihilfe zum versuchten Mord vorgeworfen.

„Mit Hilfe von Zeugenaussagen, akribischer Ermittlungen und der Auswertung technischer Daten kamen die Ermittler dem 20-Jährigen auf die Schliche“, resümieren Polizei und Staatsanwaltschaft. In Teilen sei die Spurenauswertung noch nicht abgeschlossen. Die Ermittlungen liefen weiter.

Der angefahrene Polizist, der aufgrund seiner Verletzungen zwischenzeitlich dienstunfähig war, sei wieder im Einsatz.

(beaw)
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