Politik in der Schule Besuch aus Berlin in der Europaschule

Rheinberg · FDP-Bundestagsabgeordneter Bernd Reuther aus Wesel diskutierte mit Schülern der Jahrgangsstufe 10.

 FPD-Politiker Bernd Reuther (rechts) musste zahlreiche Fragen zum Klimaschutz beantworten.

FPD-Politiker Bernd Reuther (rechts) musste zahlreiche Fragen zum Klimaschutz beantworten.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

. Die Schüler der 10 a und 10 c der Europaschule saßen gespannt im Foyer, freuten sich auf das Treffen mit dem FDP-Bundestagsabgeordneten Bernd Reuther aus Wesel. „Wir waren Anfang September für eine Woche in Berlin. Da kam das Treffen mit Reuther nicht zustande. Das holen wir jetzt nach“, erläuterte die Klassenlehrerin Barbara Koczy. Nächstes Jahr ist Kommunalwahl. „Dann dürfen die Schüler wählen“, sagte Geschichtslehrerin Irena Chodysz-Mecks.

Ein halbes Dutzend Schüler stellte dem FDP-Politiker konkrete Fragen. Er möchte „Politik verständlich und erlebbar“ machen. Nach einer kurzen Vorstellung stellte sich Reuther den Fragen, die am Streiktag zum Weltklima, vielfach um Klimawandel und Verkehr kreisten . „Wer den Klimawandel heute noch leugnet, versteht nicht, worum es geht“, bekundete Reuther seinen Respekt vor der „Fridays for future“-Bewegung. Er nannte das Demonstrieren ein „hohes Gut“, machte aber deutlich, dass es da nicht um „Symbolpolitik“ gehen dürfe. „Maximalforderungen bringen nicht weiter.“

Auf die Frage, warum SUVs noch erlaubt sind, obwohl die Industrie schon vor 20 Jahren das Drei-Liter-Auto entwickelt hat, sagte Reuther, dass er Menschen „nicht vorschreiben“ wolle, was sie fahren. Man könne viele Dinge im Kleinen tun, zum Beispiel „fünf Minuten duschen statt zehn“ oder „Sachen aus der Region kaufen“ statt eine mit dem Schiff transportierte Avocado, sagte Reuther.

Er hält wenig davon, Autofahren so zu verteuern, „dass sich Arbeitnehmer nicht mehr zu ihrem Arbeitsplatz bewegen können“. Reuther sprach sich dafür aus, „besser Forschung und Entwicklung zu fördern als Flüge zu besteuern“. Er votierte für den Emissions- und Zerfitikatehandel auch im Flugverkehr, warnte vor einem „europaweiten Tanktourismus“ beim Fliegen.

Spannend war die kurze Debatte über die von den Schülern angeregte Möglichkeit eines „Flugtaxis“. Zum Thema E-Scooter sagte der Gast, dass man für deren Nutzung „vernünftige Regeln“ schaffen müsse. Was Bus und Bahn angeht, plädierte er für „kleine Lösungen“. Es gehe darum, rechts- und linksrheinisch den Zugverkehr zu verbessern. Den Schülern sagte er zu, sich schlau zu machen, wann der Bahnhof in Kamp-Lintfort komme.

Beim Thema Wahlrecht mit 16 präferierte Reuther die Beschränkung auf die Kommunalwahl. Sein Tipp für diejenigen, die in die Politik wollen: „Wichtig ist eine vernünftige berufliche Ausbildung.“ Denn wenn es mal bei einer Wahl nicht klappe, könne man wieder zurück in den erlernten Beruf.

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