Rheinberg Es gibt noch Unterschiede

Rheinberg · Am Montag ist der Tag der deutschen Einheit: Rheinberger und Hohenstein-Ernstthaler Schüler haben einen "deutsch-deutschen Sprachführer" verfasst. DRK aus Rheinberg und Alpen half in Bonn beim NRW- und Einheitstag.

 Beim Großaufgebot für die Rotkreuzler in Bonn kamen auch zahlreiche Fahrzeuge zum Einsatz.

Beim Großaufgebot für die Rotkreuzler in Bonn kamen auch zahlreiche Fahrzeuge zum Einsatz.

Foto: privat

22 Jahre nach der Wende feiert Deutschland die Einheit — in NRW sogar als "Kombi-Pack": Seit Samstag läuft unter dem Motto "Freiheit, Einheit, Freude, Bewegt mehr" in Bonn drei Tage lang der "Tag der Deutschen Einheit" sowie der NRW-Tag.

 Sächsisch-niederrheinische Projektarbeit: Austauschschüler und ihre Gastgeber sind Sprach-Unterschieden auf der Spur.

Sächsisch-niederrheinische Projektarbeit: Austauschschüler und ihre Gastgeber sind Sprach-Unterschieden auf der Spur.

Foto: W.K.

Auch Ehrenamtler aus Rheinberg, Alpen und Moers sorgten für den organisatorischen Rahmen beim "Deutschlandfest": Für den "Fall des Falles" stellten die Rotkreuzler am Samstag mit dem linksrheinischen "Patiententransportzug" aus dem Kreis Wesel einen Teil der überörtlichen Hilfe für die Großveranstaltung in Bonn.

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft besuchte die in einer Schule stationierten Einheiten, sprach u.a. mit den Einsatzkräften aus Rheinberg und Moers und dankte ihnen für ihren ehrenamtlichen Einsatz.

Bis 2 Uhr im Dienst

21 Rotkreuzler waren mit zehn Fahrzeugen, darunter vier Rettungs- und vier Krankenwagen, vom Standort Rheinberg aus in die Bundesstadt ausgerückt; die DRK-Bereitschaft Alpen schickte weitere zwei Fahrzeuge samt Besatzung nach Bonn. Mit weiteren Rot-Kreuz-Einheiten aus NRW bildeten die Freiwilligen das Rückgrat für Hilfe in einer sogenannten "Großschadenslage" — also eines Ereignisses, bei dem Kräfte des normalen Sanitäts- und des regulären Rettungsdienstes nicht mehr ausreichen.

Dazu kam es glücklicherweise nicht, und so konnten alle Kräfte und Fahrzeuge des DRK in der Nacht zu Sonntag gegen 2 Uhr den Dienst beenden. Offizielle Würdigungen der Deutschen Einheit gibt es an diesem verlängerten Wochenende weder in Rheinberg noch in der Partnerstadt Hohenstein-Ernstthal. Vieles ist in mehr als zwei Jahrzehnten nach der Wende zur gesamtdeutschen Normalität geworden — und doch gibt es noch Unterschiede.

Das zeigte sich in der vorigen Woche beim Besuch von Schülerinnen und Schülern des Lessing-Gymnasiums Hohenstein-Ernstthal in Rheinberg: Wie groß sind die Unterschiede zwischen zwei verschiedenen Regionen Deutschlands? Als Projektarbeit gestalteten die Mädchen und Jungen in der Realschule Rheinberg gemeinsam ein "Erinnerungsbuch", welches die schönsten Momente des Aufenthalts festhielt.

Die Unterschiede

Die Themen drehten sich z.B. um den Besuch im TerraZoo oder einer Shoppingtour im CentrO. Aber auch Sprachunterschiede in den beiden Regionen werden näher erläutert. So gibt es am Ende des Buches einen "deutsch-deutschen Sprachführer" in Tabellenform, der viele Unterschiede anhand von Beispielen verdeutlicht.

Auch der Hohenstein-Ernstthaler Tim und sein Rheinberger "Gastbruder" Jannik fanden, dass es in der Sprache häufig zu Missverständnissen kommt. Als Beispiel erzählten die beiden Schüler, dass die Uhrzeit in Sachsen häufig anders angegeben wird als in Nordrhein-Westfalen. So bedeutet z.B. das sächsische Viertel-12 nicht viertel vor oder nach zwölf, sondern 11.15 Uhr. Das führe zu großen Verunsicherungen auf beiden Seiten.

Inzwischen sind die Hohenstein-Ernstthaler wieder zurück in ihrer Heimat. Doch ein Wiedersehen mit den Rheinbergern ist schon geplant: Sie werden im kommenden April zu Gast in Sachsen.

(RP)
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