Xanten Erstmals ein Wappen für Bönninghardt

Xanten · Jürgen Wiegert stellte im Alpener Rat seinen Vorschlag vor. Christian Chwallek (Bündnisgrüne) fehlte in der Darstellung die Edelkastanie.

 Jürgen Wiegert mit seinem Entwurf eines Bönninghardter Wappens, der im Rat vorgestellt wurde. Alexander Kröll hat das Wappen digitalisiert.

Jürgen Wiegert mit seinem Entwurf eines Bönninghardter Wappens, der im Rat vorgestellt wurde. Alexander Kröll hat das Wappen digitalisiert.

Foto: A. Fischer

Der Alpener Ortsteil Bönninghardt bekommt erstmals ein eigenes Wappen. Ein solches Wappen hatte die Hei' bisher nicht, weil Bönninghardt nie eine eigenständige Gemeinde war. "Es ist lange Zeit überhaupt nicht aufgefallen, dass es kein Wappen gab", gab Bürgermeister Thomas Ahls jetzt in der Ratssitzung zu.

Heimatkundler Jürgen Wiegert stellte seinen Vorschlag in der Ratssitzung vor. Es sei im Kreis der Dorfwerkstatt abgestimmt worden, berichtete Wiegert. Das dreigeteilte Bild zeigt im oberen Drittel drei Nadelbäume auf einem stilisierten Höhenzug, in der Mitte einen Besenbinder und unten die Plaggenhütte. Die drei Bäume sorgten für Diskussionsstoff. Jürgen Wiegert sagte, er habe auf dem Wappen einen Heidestrauch als typisches Gewächs der Besiedlungszeit darstellen wollen, doch sei dies nur schwer umzusetzen gewesen. Alternativ seien es dann Nadelhölzer geworden.

Ein Punkt, den Christian Chwallek kritisierte. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen und gleichzeitig Alpener Nabu-Vorsitzende warnte davor, Tannen als Symbol für die Bönninghardt zu wählen. Wenn überhaupt, dann seien Kiefern richtig. Vielmehr aber sollte man die Edelkastanie als ortstypischen Baum wählen. Chwallek erinnerte daran, dass die Interessengemeinschaft Edelkastanie ihre Jahrestagung vor einiger Zeit in Bönninghardt abgehalten habe mit dem Verweis darauf, dass das Vorkommen an Edelkastanien — besonders der einzelner "Solitärbäume" — bundesweit einzigartig sei. Der Bönninghardter Karl Bröcheler hat das seinerzeit auch in der Rheinischen Post öffentlich gemacht.

Wiegert ließ Chwalleks Argument nicht gelten. "Ich habe mich bei meinem Wappen auf die Geschichte der Besiedlung der Bönninghardt konzentriert", sagte er. "Und zu dieser Zeit hat die Kastanie dort noch keine Rolle gespielt.

Die Möglichkeit, das Wappen noch zu verändern, bestehe nach wie vor. Rüdiger Kootz, Ortsvorsteher von Bönninghardt, sagte, im Januar soll das Wappen endgültig abgestimmt werden: "Jetzt ging es erst einmal darum, dass der Rat sein grundsätzliches Okay gibt." Er habe vor einiger Zeit angeregt, sich Gedanken über ein Wappen für Bönninghardt zu machen. Auch der Förderverein für Naturschutz und Brauchtum als Dachverein aller Bönninghardter Vereine sei damit befasst gewesen.

Im Rat sagte Günter Helbig (CDU), ein Wappen fördere das Wir-Gefühl: "Wenn sich kein Widerstand regt, können wir mit dem Vorschlag leben." Viktor Illenseer (SPD) gefiel Wiegerts Vorschlag und hatte dabei Rainer Beck (FDP) auf seiner Seite. Der hätte sich jedoch gewünscht, dass bei der Darstellung der Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Gegenwart und in die Zukunft gerichtet sei.

(RP)
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