Rheinberg Erinnerungen an die Heimat

Rheinberg · Am Sonntag zeigt der gebürtige Veener Norbert Cleve seine kolorierten Tuschezeichnung mit alten Veener Motiven bis 1945. Die kleine Ausstellung ist ein Vorgeschmack auf den Museumstag am 15. Mai.

VEEN Ein Wiedersehen mit alten Veener Dorfansichten gibt es ab Sonntag, 1. Mai: Norbert Cleve hat aus seinem Fundus für das Haus der Veener Geschichte etliche Exponate zur Verfügung gestellt. "Ich bin dankbar, dass sich die Veener verbunden fühlen", meint Norbert Cleve zurückhaltend, während Wilhelm Jansen, Vorsitzender vom Förderverein Unsere Veener Geschichte, die Ausstellung mit historischen Motiven als wertvoll für die lokale Geschichte einstuft. Sie schließt sozusagen eine Lücke. "Die Verbindung von Norbert Cleve zu unserem Museum passt so wunderbar", meint Jansen.

Das Elternhaus steht noch

Norbert Cleve, Jahrgang 1925, ist mit neun Geschwistern in Veen aufgewachsen. "An der Goldstraße16. Mein Elternhaus steht heute noch", freut er sich. Seine Lehre zum technischen Zeichner machte er im Alpener Traditionsbetrieb Lemken, die Ausbildung zum Ingenieur folgte. Mit seiner Frau Hedwig, ebenfalls aus Veen gebürtig und eine Schülerliebe, hat er später den familiären Lebensmittelpunkt in Krefeld. Die nach dem Krieg aus der IG Farben neubegründete "Farbenfabrik Bayer" in Uerdingen war sein Arbeitgeber, bei dem er als junger Ingenieur arbeitete.

Künstlerische Ader

Die künstlerische Ader und die Begeisterung für das Zeichnen haben ihn all die Jahre nicht verlassen. Noch heute porträtiert er mit schnellen geschickten Strichen. "Ich habe damals gar nicht gewusst, dass ich so gut zeichnen konnte", erzählt Norbert Cleve und hat gleich eine kleine Geschichte parat. Als junger Soldat war er im Osten von Paris stationiert. Sein Oberleutnant forderte ihn auf, doch etwas zu malen. Vom damaligen Hit "Schenk mir einen bunten Luftballon" ließ er sich inspirieren und malte nach seinen Skizzen eine junge Frau auf die großflächige Kasernenwand, die in der Hand einen Luftballon hielt. Der Pariser Eiffelturm wie auch der Xantener Dom integrierte er ins Bild.

Sein Bruder Karl, der auch in Veen Geschichte schrieb, hatte bereits früh eine Kamera und fotografierte alles rund um Veen. Die Aufnahmen aus der Zeit bis 1945 dienten später Norbert Cleve als wertvolle Arbeitsgrundlage. Ein Buch, das demnächst erscheint, bietet noch mehr Arbeiten Cleves. Die ausgestellten Tuschezeichnung "Erinnerungen an meine Heimat Veen" zeigen die alte Veener Schule, die Dorfstraße oder das Haus Sebastian. Mitten in der Sammlung ist ein wenig op Venz Platt zu lesen. "Eine wahre Geschichte", so Cleve. Dabei gehe es um Brunstante moss et üttde Box. Am Sonntag, ab 10.30 Uhr, ist Norbert Cleve im Veener Heimatmuseum anzutreffen.

(RP)
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