Verlegung von Erdgasleitung Im Frühjahr geht Zeelink durch den Deich
Rheinberg/Voerde · Die Verlegung des 525 Meter langen Dükers durch den Rhein lief erfolgreich. In der hochwasserfreien Zeit im nächsten Jahr wird der Deich bei Wallach für die Erdgasleitung geöffnet. Deichverband Duisburg-Xanten sieht keine Gefahren.

Stählernes Monstrum unterquert den Rhein
Das Projekt „Düker“ ist erfolgreich verlaufen. „Um kurz nach 17 Uhr ist das Stahlrohr am Mittwoch am Ufer in Voerde-Ork angekommen“, sagte Helmut Roloff, Pressesprecher von Zeelink, am Donnerstag auf Nachfrage. Kostenpflichtiger Inhalt Wie berichtet, war der 525 Meter lange Düker mit Hilfe einer Seilwinde vom Ufer in Wallach ins Wasser gezogen worden. Zuvor war im Strom eine Rinne ausgebaggert worden. Roloff: „Nach der Verlegung haben die Baggerschiffe von Hülskens sofort damit begonnen, die Rinne wieder zu verfüllen.“ Die Zeelink-Erdgasleitung liegt später rund 3,50 Meter unter der Flussrinne.
Im Rheinberger Stadtgebiet liegen die schwarzen Stahlrohre mit einem Durchmesser von einem Meter bereits in der vorbereiteten Trasse. Von Kamp-Lintfort kommend über Alpsray, Millingen bis nach Borth/Wallach. Dort muss nun der Deich überwunden werden.
Das wird nicht mehr vor dem Winter geschehen. „Ende Oktober beginnt ja die Hochwasserzeit, dann müssen die Deiche geschlossen sein“, so Roloff. „Wir gehen davon aus, dass der Durchstich im nächsten Frühjahr in Abstimmung mit dem Deichverband Duisburg-Xanten erfolgen wird.“ In den Wintermonaten werde man die vorbereitenden Maßnahmen treffen.
Viktor Paeßens, Deichgräf des Deichverbands Duisburg-Xanten, bestätigte am Donnerstag, dass die Erdgasleitung erst im nächsten Frühjahr durch den Deichkörper geführt werde: „In der hochwasserfreien Zeit.“ Auch weil der Deich in diesem Bereich relativ weit vom Wasser entfernt liege, sehe er keine Gefahr für den Hochwasserschutz. Bis dahin, so sagte Paeßens Stellvertreter Erich Weisser, seien auch die vertraglichen Rahmenbedingungen geklärt. In Wallach sei es so, dass für den Deichkörper der Deichverband und für die Deickrone die Stadt zuständig ist.
Von großem Vorteil sei, dass die komplette Planung in einer Hand liege. Paeßens: „Das Ingenieurbüro Spiekermann, das die Planung für unseren Deichverband erledigt hat, arbeitet auch für Zeelink und für den rechtsrheinischen Deichverband Mehrum. Das ist gut, dann bekommen wir alle Informationen aus erster Hand.“ Nach dem Durchstich werden die Stahlrohre dann an den Düker angeschlossen. Der ist, anders als die auf Land verlegten Pipelines, von einer mehr als 20 Zentimeter dicken Betonschicht ummantelt. „Das wurde aus zwei Gründe so gemacht“, erläuterte Zeelink-Pressesprecher Roloff. „Zum einen, damit das Rohr zusätzlich geschützt ist. Zum anderen, damit es durch das zusätzliche Gewicht auf den Boden des Rheins absinkt und nicht schwimmt.“ Der Düker hat ein Gewicht von 1050 Tonnen. Um den optimalen Zeitpunkt für den Einzug des Dükers zu ermitteln, waren im Vorfeld täglich umfangreiche Messarbeiten erforderlich, etwa zum aktuellen Wasserstand. „Die Unterquerung des Rheins ist eines der Herzstücke des Zeelink-Projektes und damit ein wichtiger Meilenstein für die notwendige Umstellung von L- auf H-Gas“, erklärte Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung des verantwortlichen Unternehmens Open Grid Europe.