Rheinberg Endlich wieder freie Fahrt durch die City

Rheinberg · Die ersten Autos rollten Freitagmittag noch sehr langsam und zögerlich durch die neue Rheinstraße. Ob man jetzt auch wieder zwischen Entenmarkt und Innenwall fahren dürfe, fragte eine Autofahrerin.

 Am Alten Rathaus verteilte der Initiativkreis Rheinberg (rechts: Edeltraud Hackstein vom Stadtmarketing) Stollen von Bäcker Ulli Löhle.

Am Alten Rathaus verteilte der Initiativkreis Rheinberg (rechts: Edeltraud Hackstein vom Stadtmarketing) Stollen von Bäcker Ulli Löhle.

Foto: Armin Fischer

Ja, man darf: am Freitag hat die Stadt mit einer terminlichen Punktlandung die innerstädtische Nord-Süd-Achse — von Innenwall bis Innenwall über Rheinstraße, Fischmarkt, Holzmarkt und Orsoyer Straße — freigegeben und damit die größte Baustelle seit Jahrzehnten offiziell für (fast) beendet erklärt. Ab Freitag kehren auch die NIAG-Busse zurück in die Innenstadt.

 "Ein Durchgang" statt "kein Durchgang": Die Bauarbeiter der Firma Quick gaben am Freitag das Startsignal und hoben die Sperrung der Rheinstraße auf.

"Ein Durchgang" statt "kein Durchgang": Die Bauarbeiter der Firma Quick gaben am Freitag das Startsignal und hoben die Sperrung der Rheinstraße auf.

Foto: Fischer, Armin

Die freundlichen und fleißigen Bauarbeiter der Firma Quick aus Kevelaer werden in der nächsten Woche noch Restarbeiten erledigen. Nach Weihnachten werden dann noch Lampen an von Haus zu Haus gespannten Stahlseilen aufgehängt und (etwa am Entenmarkt) aufgestellt — dann ist das Kapitel Innenstadtsanierung erst einmal erledigt. Nach etwas mehr als zwei Jahren.

"Ich bin froh, dass wir das so durchgezogen haben", sagte Bürgermeister Hans-Theo Mennicken am Freitag. "Jetzt sind die Straßen und Plätze wieder schön und mit dem Kanal haben wir voraussichtlich die nächsten 80 Jahre Ruhe."

Was ist in den vergangenen zwei Jahren diskutiert, geredet und geflucht worden. Überwogen am Freitag auch die positiven Stimmen, so sind manche Zweifel zum Beispiel daran, ob das helle, teilweise schon verschmutzte Betonsteinpflaster die richtige Wahl war, bei einigen noch nicht ausgeräumt. Und auch mit den viereckig geschnittenen Linden hadert der eine oder andere noch. Aber: Die Rheinberger werden sich auch daran gewöhnen.

Thomas Bajorat von der Wirtschaftsförderung der Stadt machte auch kein Hehl daraus, dass nicht alles glatt gelaufen sei. Er erinnerte an die Arbeiten für die Wasser- (Kommunales Wasserwerk) und Gasversorger (Gelsenwasser): "Das sehen wir auch kritisch." Umso erfreulicher sei, dass der Zeitplan eingehalten werden konnte. Das habe noch vor einigen Monaten niemand für möglich gehalten, sagte auch Andreas Wehrmeister, der die Bauaufsicht für die Stadt geführt habe.

Zur Feier des Tages war am Freitag der Initiativkreis Rheinberg (Stadt, Stadtmarketing, Werbegemeinschaft) mit einer neuen Ausgabe seiner Bauart-Aktionen auf dem Platz neben dem Alten Rathaus präsent. Die Rheinberger durften sich dort bedienen lassen. Bäckermeister Ulrich Löhle hatte zehn jeweils einen Meter lange Stollen in seinem 1,60 Meter-Ofen gebacken. Dazu gab es Glühwein und heißen Kaffee. Die Marktbesucher ließen sich gerne von Carmen Hußmann, Ute Lomme, Edeltraud Hackstein und Frank Tatzel bedienen.

Als nächstes steht nun die Neugestaltung des Marktplatzes an — aber das dauert noch ein Jährchen.

(RP/ac)
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