Rheinberg Einkehr am Ehrenmal

Rheinberg · RHEINBEG-Borth Otto Baumann – klar, den kennt man als Borther: Als den Mann, der beispielsweise bei den St.-Evermarus-Schützen als Brudermeister über viele Jahre Verantwortung trug; sein Engagement "mit Leib und Seele" wurde mit dem Silbernen Verdienstorden und dem Hohen Bruderschaftsorden ausgezeichnet. Auch im Deichverband Poll, bei der Jagdgenossenschaft Borth-Wallach wie auch in seinem Kegelclub weiß man die Kreativität und den Idealismus des 73-Jährigen zu schätzen.

 Otto Baumann in der Naturidylle, in der er Kraft für den Alltag tankt.

Otto Baumann in der Naturidylle, in der er Kraft für den Alltag tankt.

Jakobsmuschel

Doch wer wüsste zu sagen, wie und wo sich so ein agiler Senior entspannt und neue Kraft tankt? Ist es der wunderschöne großzügige Gartenanlage mit Blumen, Stauden und Frischgemüse nebst Kartoffeln, den Otto Baumann zu Hause liebevoll pflegt? In Gespräch mit der Rheinischen Post bekennt Baumann: "Ich habe hier in meiner Heimat Borth zwei Lieblingsorte, die ich jeweils nach meiner Gemütslage besuche."

Für ihn sei "die Evermarus-Kapelle am Ehrenmal eine Stätte der inneren Einkehr. Hier halte ich Zwiegespräche mit dem lieben Gott, fühle mich dem heiligen Evermarus ganz nahe. Sorgen und Nöte kann ich in Gebete fassen. Wenn alles gut gelaufen ist, spreche ich hier natürlich auch ein Dankgebet", berichtet Otto Baumann.

Die Idee, ein bleibendes Denkmal aus Stein zu Ehren des Schutzpatrons der Bruderschaft einzurichten, stammt von ihm selbst. "Der heilige Evermarus ist als Pilger dargestellt, die Stätte ist als Ort der Besinnung und inneren Einkehr gedacht", führte der Borther aus. Stolz verweist er auch auf seine Jakobsmuschel, denn mit der Abordnung einer europäischen Pilgerstaffel pilgerte er am Niederrhein eine Teilstrecke auf dem Weg nach Santiago de Compostela.

Nur einige Hundert Meter von seinem Wohnhaus entfernt liegt am Ende der Wallstraße die Naturidylle Kolk an der Gathschen Ley und dem Alten Rheingraben. Dort findet sich Otto Baumanns zweiter Lieblingsort: Der passionierte Jäger errichtete dort einen kleinen Hochstand: "Da kann ich meine Seele baumeln lassen, die Tierwelt beobachten."

Naturidylle

Aus luftiger Höhe beobachtete er schon Kaninchen, Fasane, Rehe und des Öfteren auch Füchse. "Wenn man sich in der Abenddämmerung bei untergehender Sonne im Kolk aufhält, fällt der Alltagsstress in der herrlichen Natur einfach ab. Die Frösche quaken, die Gänse weiden, das ist das Paradies vor der Haustüre", schwärmte Otto Baumann. Das Feuchtbiotop Kolk liegt in einer typischen niederrheinischen Landschaft, umrahmt von knorrigen Kopfweiden und vielen Stauden.

(wawi)
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