Rheinberg Einfach aus dem Bauch heraus

Rheinberg · Rheinberger Malklasse von Aloys Cremers geht ganz locker mit Farbe und Schwämmchen an die Arbeit und schafft Werke, die so nie mehr zu wiederholen sind. Ab morgen werden die „Einflussbilder“ im Stadthaus gezeigt.

Man kann drei Stunden lang mit feinen Pinselstrichen an einem kleinen Bild eines Apfels malen – und am Ende trotzdem unzufrieden mit sich sein, weil das Ergebnis die Natur letztlich doch nur unvollkommen nachbildet. Oder aber man bringt mutig Farbe auf der Leinwand auf, greift zum Schwämmchen und schafft einen Apfel, der so nur von einem selbst gesehen wird.

Ambitioniert

Die zehn ambitionierten Hobby-Künstler, die bis zum 27. April im Foyer des Rheinberger Stadthauses ihre Arbeiten zeigen, setzen voll und ganz auf das zweite Rezept. Als begeisterte Schülerinnen bzw. Schüler von Aloys Cremers, der das beherzte Malen „aus dem Bauch heraus“ zum Credo geworden ist. Zu ihnen gehört beispielsweise Gerda Kasubke; seit dem achten Lebensjahr beschäftigt sich die Rheinbergerin mit der Kunst, zunächst mit textilem Gestalten.

Von der Faszination der Schwämmchentechnik wurde Gerda Kasubke bei einer Demonstration Cremers’ in der Rheinberger Rossmühle gefangen: „Das ist so spontan, das geht so schnell“, schwärmt die Rheinbergerin.

Sie richtete in ihrem Haus ein eigenes Atelier ein, in dem sich eine zurzeit zehn Köpfe starke Künstlergruppe zum Arbeiten trifft. Ein Mal in der Woche, wobei es keine Präsenzpflicht gibt. Denn Kunst soll schließlich nicht zur Pflicht werden, sondern vor allem Spaß machen. So sieht das auch Inge Ocenasek, die aus Krefeld zum Cremers-Kreis gestoßen ist. Wie man hier etwas voller Emotionen schaffen kann, ganz aus dem Gefühl und nicht wiederholbar, begeistert sie sichtlich. Was Gerda Kasubke, Inge Ocenasek, Annette Preiß, Astrid Warakomski, Beate Heesen, Heike Liehnen, Kerstin Sonderkamp, Mechtild Fröhlich, Sieglinde Jaklic und Torsten Vandeloo nun im Stadthaus zeigen? „Es sind nicht die schönen Arbeiten“, beschreibt Mechtild Fröhlich. Jeder hat die Arbeiten mitgebracht, die seine ganz persönliche Handschrift, den individuellen Stil, eigene Sichtweise und Ausdrucksmöglichkeit erkennbar machen.

Weiter entwickelt

Wobei gerade letztere sich permanent weiter entwickelt. Fröhlich: „Als wir angefangen haben, waren wir alle längst nicht so locker.“ Jetzt, viele Monate und noch mehr Bilder später, sei sie viel lockerer, freier. „Trau’ Dich“ lautet die Formel von Aloys Cremers, die die Gruppe übernommen hat.

Einflussbilder heißt die Ausstellung, die morgen um 11 Uhr öffnet.

(RP)
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