Alpen Eine Woche wie eine Wundertüte

Alpen · Die Sängerin Judy Bailey aus Menzelen ist beim 101. Katholikentag in Münster ein gefragter Gast. Sie spielt mit Band in diversen Kirchen. Und sie tritt in "Trialog" mit Kardinal Reinhard Marx und dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche.

Judy Baileys Woche ist "wunderbar voll", sagt sie. "Wie eine Wundertüte." Startschuss für den musikalischen Marathons war Sonntag in der Hauptstadt. Im Berliner Dom hat Sängerin aus Menzelen beim Abendgottesdienst für Menschen aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe gesungen - von der Gastfreundschaft Gottes. "Come on in" ein neues Lied, eine Einladung, sich bei Gott zu Hause zu fühlen. Heute geht's weiter zum Katholikentag nach Münster.

Hier ist sie seit zwei Jahrzehnten eine feste Größe wie bei evangelischen Kirchen- und Weltjugendtagen. Hier hat sich die Niederrheinerin aus der Karibik neben ihrer Musik auch zur geschätzten Diskussionspartnerin entwickelt. Die Anfrage für Münster kam direkt aus dem Büro von Kardinal Marx. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz wollte Judy Bailey für den biblischen Impuls gewinnen. Er hält ihn mit Heinrich Bedford-Strom, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Aktiv ins Geschehen spielen sich Judy und Band in Münster am Nachmittag des Himmelfahrtstages mit einem Unplugged-Konzert in der Apostelkirche und auf der "Eine-Welt-Bühne" vor der Aegidii-Kirche im Herzen der Stadt, wo sie auch den Abendsegen mitgestaltet. Dort tritt sie in Festivalbesetzung auf. Viele Band-Mitglieder waren gerade zum großen Musik- Workshop in ihrem Heimatdorf Alpen waren. Der Donnerstag beginnt früh und international: Um 8 Uhr wirkt die Band bei der Messe des Bonifatiuswerkes in St. Lamberti mit, die von Kardinal Arborelius aus Stockholm, Erzbischof Zbignevs Stankevics aus Riga und Baileys langjährigem Freund Monsignore Georg Austen gestaltet wird.

Nachmittags musiziert sie auf dem Podium zum Thema "Meinen Frieden finden" mit Pater Anselm Grün, dem emeritierten Erzbischof Dr. Robert Zollisch und dem ehemaligen Vodafone-Manager Thomas Middelhoff. Am Abend wird es bunt beim Ökumenischen Gottesdienst im Dom mit Bischof Felix Genn, Anette Kurschus, Präsens der Evangelischen Kirche in Westfalen, Metropolit Augoustinos, Vorsitzendender der Orhodoxen Bischofskonferenz Deutschlands, und John Uzuh von der All Nations Christian Church. Die Feier gestalten Antja Jackelén, Erzbischöfin der schwedischen Kirche aus Uppsala, ihr antwortet Judy Bailey mit Statements und Gesang. Samstag beginnt für die Musikerin aus Menzelen mit Kardinal Reinhard Marx und Heinrich Bedford-Strom zum Auftakt des Europa-Tags mit dem "Aufruf zur Eintracht" - eine Art Trialog. Zwischen Wort- und Diskussionsbeiträgen erzählt und singt Judy Bailey immer wieder: "Musik ist für mich kein Pausen-, sondern ein Herzensfüller."

Samstagabend verabschiedet sie sich kurzfristig wegen einer Veranstaltung im hessischen Stadtallendorf. Hier spricht Margot Käßmann zum 50. Todestag von Martin Luther King: "Ganz anders könnten wir leben." Judy Bailey umrahmt den Abend unplugged.

Zurück nimmt sie auf dem Schlossplatz mit ihrer lebensfrohen Musik die Menschen zum Abschlussgottesdienst in Empfang. Hinterher gibt sie ihnen noch ein paar Lieder mit auf den Heimweg. www.judybailey.com

(bp)
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