Alpen Eine kleine, wendige und vielseitige Wespe

Alpen · Das Ding ist eine richtige kleine Wundermaschine, die Mitglieder des Alpener Bau-, Planungs- und Umweltausschusses waren bei der Besichtigung des Alpener Bauhofs in Bönninghardt vom "Jungojet 3500" entsprechend begeistert.

Die orange-schwarze Kehrmaschine mit dem Knickgelenk in der Mitte ähnelt einer Wespe. Die Gemeinde möchte ein solches Fahrzeug für den Bauhof-Fuhrpark anschaffen und hat sich deshalb ein Exemplar von der Becker Vertriebs GmbH in Weinheim vorführen lassen.

Was Kundendienstleiter Volker Weißer zeigte, war eine Menge: Der wendige "Jungojet" mit 2,2 Liter-50 PS-Dieselmaschine kann mit normalem Führerschein gefahren werden, kann als Kehrmaschine ebenso genutzt werden wie als Schneeräumer, Silostreuer, Nassreiniger, Rasenmäher, Kipper oder Wassersauger. Meist reicht ein Mann, um das Fahrzeug mit wenigen Handgriffen umzurüsten.

Leicht zu händeln

Volker Schulte-Bunert (Bauhofleiter) und Walter Adams (Tiefbau) schlagen das Mobil auch deswegen zur Anschaffung vor, weil es in jeder Hinsicht leicht zu händeln ist. Volker Weißer bestätigte das: "Wir verwenden fast keine Elektronik, sondern überwiegend Mechanik und Hydraulik, so dass sich das Fahrzeug gut mit Schmutz und Feuchtigkeit verträgt." Ein "normaler" Kfz-Mechaniker könne anfallende Reparaturen vornehmen. Auch ein Zahnriemenwechsel sei nicht nötig, weil die Maschine über ein Stirnrad verfügt. Generell sei eine Wartung alle 500 Betriebsstunden fällig; die Hersteller gehen davon aus, dass sie insgesamt 8000 bis 10 000 Betriebsstunden hält.

Zwischen 80 000 und 130 000 Euro

Als Referenz wies Weißer noch darauf hin, dass "Jungojet"-Kehrmaschinen u.a. von den Städten Düsseldorf, Essen, Mülheim und Dortmund eingesetzt würden.

Bauchschmerzen bereiteten dem Ausschuss bestenfalls die Kosten: 80 000 Euro kostet die vielfältige Wespe in der Grundausstattung, für die mittlere Ausstattung sind 10 000 Euro mehr fällig. Wird die Winterdienstversion gewünscht (mit Pritsche und Schneeschild), müsste die Gemeinde 120 000 Euro hinblättern, mit Solestreuer für Flüssigsalz sogar 130 000 Euro.

Bürgermeister Thomas Ahls verwies darauf, dass die Gemeinde ein solches Gerät gerne für den Bauhof anschaffen möchte — allerdings erst im nächsten Jahr und erst dann, wenn sich auch der Dorfwerkstatt-Arbeitskreis "Sauberkeit" dazu geäußert hat. Ahls: "Der Bauhof leistet gute und wichtige Dienste, deshalb müssen die Mitarbeiter auch vernünftiges Material haben." Der Maschinenpark sei z.T. längst veraltet. Allerdings wurde vor knapp einem Monat bereits ein neuer Radlader angeschafft. Der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss hat noch keine Entscheidung getroffen.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort