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Rheinberg Ein Konzept fürs Alte Rathaus muss her

Rheinberg · Im Bau- und Planungsausschuss ging es gestern um die Zukunft von "Rheinbergs Wohnzimmer". Aus vielen Ideen muss jetzt etwas Greifbares entstehen. Zehn Frauen und Männer haben sich bereits für einen Trägerverein gemeldet.

 Vor der Sitzung im Stadthaus gab es die Möglichkeit, das Alte Rathaus zu besichtigen. Vorne links: Angelika Sand, Vorsitzende des Bau- und Planungsausschusses, mit anderen Teilnehmern im Historischen Ratssaal, der unverändert bleiben soll.

Vor der Sitzung im Stadthaus gab es die Möglichkeit, das Alte Rathaus zu besichtigen. Vorne links: Angelika Sand, Vorsitzende des Bau- und Planungsausschusses, mit anderen Teilnehmern im Historischen Ratssaal, der unverändert bleiben soll.

Foto: A. Fischer

Am Ende der Sondersitzung des Bau- und Planungsausschusses gestern in der Stadthalle gab es ein greifbares Ergebnis: Anja Middeldorf vom Fachbereich Immobilienwirtschaft hatte zehn Namen auf ihrer Liste stehen. Zehn Frauen und Männer, die bereit sind, in einem Initiativkreis, einem Träger- oder Förderverein für das Alte Rathaus mitzuarbeiten. Bürgermeister Hans-Theo Mennicken, gestern in privater Mission anwesend, war einer von ihnen und kündigte an, sich nach dem 20. Oktober, wenn er Pensionär ist, für "Rheinbergs Wohnzimmer" zu engagieren. In die gute, weitgehend leerstehende Stube soll neues Leben einziehen. Das Wie und das Was müssen nun noch geklärt werden.

Weitaus mehr als die zehn Interessierten in der Liste - 47 an der Zahl - hatten bereits im vergangenen Jahr Vorschläge eingereicht, was man mit dem Alten Rathaus machen könnte. Und noch einmal größer war der Kreis derer, die gestern in die Stadthalle kamen und mitdiskutierten. 80 (ohne die Ausschussmitglieder und Verwaltungsleute) werden es wohl gewesen sein.

Museum, Gastronomie, Kunst und Kultur, Kino und Sonstiges - in diese Kategorien hatte Beigeordneter Dieter Paus die Vorschläge zusammengefasst. Denn viele Dinge waren mehrfach genannt worden. Hielten sich die Diskutanten anfangs noch sehr mit bautechnischen Details auf, so ließ Ludger Jackowiak alias Luja seiner Phantasie freien Lauf. Er sähe es am liebsten, wenn die Türen des Gebäudes jederzeit offen ständen und wenn es für jeden Raum eine andere Nutzung gäbe - ein Bürgerhaus im besten Sinne. "Manches kann man verbinden", so der Wallacher. Heimatverein und Gastronomie etwa: Warum nicht ein Café einrichten und alte Hein-Hoppmann-Bilder an die Wand hängen? Warum nicht einen Showroom für Rheinberger Modemacherinnen oder ein Technikzimmer für HiFi-Experten Christian Komossa, das auch ein Kino sein kann? "Man muss auch einfach mal herumspinnen dürfen", sagte Luja. Der Ausschussvorsitzenden Angelika Sand von der CDU gefiel das. "Sie können andere wunderbar begeistern", argumentierte sie und fragte Luja: "Wollen Sie nicht im Initiativkreis mitmachen?"

Manche waren für eine kommerzielle (speziell gastronomische) Nutzung, andere absolut dafür. Edeltraud Hackstein (Vorsitzende des Heimatvereins) berichtete, wie begeistert Besucher seien, wenn sie als Gästeführerin ins Alte Rathaus gehe. Es kam aber auch die Frage auf, warum das Alte Rathaus nicht mehr von der Verwaltung genutzt werde. "Weil es mehr kann", lieferte Architekt Dette Ecker die Antwort. Hans-Theo Mennicken nannte drei Beispiele, wo bürgerschaftliches Engagement in Verbindung mit Gebäuden funktioniere: das Budberger Bürgerhaus, die alte Dorfschule in Wallach und die Schlosskapelle in Ossenberg. Dass die Stadt die Sanierung und Herrichtung des Alten Rathauses bezahle, sei selbstverständlich. Die inhaltliche Ausgestaltung aber müssen und sollen die Bürger festlegen.

(RP)
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