Alpen Ein Klimaschutzmanager für Alpen

Alpen · Gemeinde will Vollzeitkraft zum 1. Januar 2015 einstellen. Förderung möglich.

Die Gemeinde Alpen möchte zum 1. Januar 2015 einen Klimaschutzmanager einstellen und unterstreicht damit, dass sie es ernst meint mit der "Umsetzung des Klimaschutz und -anpassungskonzepte", wie dieser Vorgang im schweren Verwaltungsdeutsch heißt. Der Haupt- und Finanzausschuss befasste sich jetzt mit dem Thema.

Das Ziel des vom Rat bereits beschlossenen Klimaschutzkonzeptes ist einfach: Es soll in erster Linie weniger CO2 ausgestoßen werden. So klar dieser Ansatz ist, so abstrakt ist das Thema auch. Denn wie kann jeder einzelne Bürger dabei mitmachen? "Ich möchte das Thema entideologisieren", sagte Bürgermeister Thomas Ahls in der Sitzung. Ihm sei klar, dass viele Alpener sehen, wie nachlässig in anderen Ländern mit dem Klimaschutz umgegangen werde und sie deshalb sagen: Es lohnt sich nicht, in einem kleinen Ort wie Alpen damit anzufangen. Ahls: "Deshalb möchte ich das Thema auf eine andere Ebene heben." Er habe den demografischen Wandel im Blick, die älter werdende Gesellschaft und die daraus resultierenden Probleme. Ganz naheliegende Dinge wie: Wenn ich mein Haus heute energetisch fit mache, kann ich im Alter Geld für Strom und Heizkosten sparen und kann so später meinen Lebensstandard halten. Ahls: "Das kann zum Beispiel eine Nahwärmeversorgung sein, die in einer Nachbarschaft realisiert wird." Wichtig sei nur, dass man irgendwo anfängt, "und deshalb brauchen wir einen Klimaschutzmanager".

Einen solchen Mitarbeiter würde die Gemeinde gerne für drei Jahre befristet einstellen. Wobei eine Befristung auf zwei Jahre mit einer Option auf ein Jahr Verlängerung realistisch zu sein scheint. Der Bürgermeister: "Wir wissen jedoch, dass es gar nicht einfach ist, qualifiziertes Personal für befristete Tätigkeiten zu finden, vor allem im technischen Bereich."

Die Personalkosten beliefen sich pro Jahr auf 50 000 Euro. Das Bundesumweltministerium könnte bis zu 65 Prozent der Kosten fördern. Deshalb will die Gemeinde jetzt schnell einen entsprechenden Förderantrag stellen. Der Bürgermeister ist überzeugt: "Ein Klimaschutzmanager lohnt sich für uns!"

Die Politiker unterstützen dieses Vorgehen. Markus Kellings (CDU) und Wolfgang Zimmermann (SPD) sagten sinngemäß: "Auf jeden Fall machen, das ist eine gute Sache." Peter Nienhaus (Grüne) erinnerte daran, dass seine Fraktion schon seit Jahren einen Klimaschutzmanager fordere; dieser mache sich auf Dauer auch finanziell bezahlt. Nienhaus lobte den Bürgermeister: "Sie wollen die Bürger miteinbeziehen. Das finden wir gut." Michael Weis (FDP) gestand, dass seine Partei anfangs überrascht gewesen sei, dass die Gemeinde einen Klimaschutzmanager in Vollzeit einstellen wolle. "Aber wir haben uns erkundigt und wissen jetzt, dass es genug zu tun gibt."

Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte der Beschlussvorlage einstimmig zu. Nun muss der Rat noch "Ja" sagen.

(RP)
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