Alpen/Kamp-Lintfort Ein Gefühl für die eigenen Stärken

Alpen/Kamp-Lintfort · Achtklässler der Alpener Realschule lernten mit Hilfe einer Potenzial-Analyse ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten kennen. Dieses Instrument, angeboten vom TÜV Nord, ist ein Meilenstein auf dem Weg zur beruflichen Orientierung.

 Fatma Ayar und Valerie Fumic (stehend von links) beraten die Alpener Realschüler beim Ausfüllen der Fragebögen. Hier sind die Schüler (von links) Sonja Schuh vulgo Fischer, Stefan Funke und Maren Conrad zu sehen.

Fatma Ayar und Valerie Fumic (stehend von links) beraten die Alpener Realschüler beim Ausfüllen der Fragebögen. Hier sind die Schüler (von links) Sonja Schuh vulgo Fischer, Stefan Funke und Maren Conrad zu sehen.

Foto: Armin Fischer

Als der TÜV Nord, der sein Bildungszentrum in Kamp-Lintfort hat, bei Schulleiterin Edith Catrein-Diering nachfragte, fiel die Entscheidung spontan. Die Achtklässler der Alpener Realschule bekamen die Möglichkeit, an einer Potenzial-Analyse teilzunehmen. Sie dient der Ermittlung von Stärken und Schwächen, von Kompetenzen und Fähigkeiten. Werden sie frühzeitig ermittelt, gelingt die berufliche Orientierung nach dem Schulabschluss besser.

"Wir nutzen alle Möglichkeiten, die unsere Schülerinnen und Schüler weiterbringen", meint die Schulleiterin. Stolz ist sie auch darauf, dass die Projektleiterin beim TÜV Nord, Fundar Aytas, auf die Realschule mit diesem Angebot zuging. Für Catrein-Diering bietet diese Potenzial-Analyse wichtige Erkenntnisse und hilft den Jugendlichen bei der ersten Berufsorientierung, die im nächsten Schuljahr mit einem Praktikum auf dem Programm steht.

Das Instrument der Potenzial-Analyse setzt auf Impulse von außen, die den Blick über den Tellerrand ermöglichen. "Ich verspreche mir viel davon", sagt die Schulleiterin. "Weniger Ausbildungsabbrüche einerseits und weniger Zeitverlust und Frustration andererseits." Die Potenzial-Analyse wurde an zwei Tagen im Bildungszentrum in Kamp-Lintfort durchgeführt. Beinahe spielerisch geht bei den angebotenen Stationen darum, sich beim Schrauben eines Regals einzubringen, in der Werkstatt mit Materialien wie Metall oder Holz umzugehen, Arbeiten im hauswirtschaftlichen, pflegerischen, gastronomischen oder bürotechnischen Bereich zu erledigen. Aktivitäten in Bereichen, die Aufschluss "über Methodenkompetenz, wie Selbständigkeit und Sorgfalt geben. Wir bekommen über die sozialen und persönlichen Kompetenzen des Jugendlichen wichtige Informationen", sagt Projektleiterin Aytas.

Die Ergebnisse wurden dokumentiert und gestern im Einzelgespräch mit den Jugendlichen an der Realschule erörtert. "Ich weiß, welche Sachen mir Spaß machen. Mir liegt das Planerische", meint Stefan Funke (13). "Beim Zusammenschrauben des Regals war ich nicht gut. Handwerkliches scheint mir nicht zu liegen", meint Sonja Schuh vulgo Fischer (13). Maren Conrad (13) hatte bereits das abschließende Gespräch mit Valerie Fumic, Mitarbeiterin vom TÜV Nord. "Ich habe erfahren, wo meine Stärken liegen und wo ich gut bin."

Als aufschlussreich empfindet sie im Rückblick die beiden Tage und empfiehlt die Teilnahme. Doch damit nicht genug, denn nach den Osterferien werden für weitere zehn Tage die Achtklässler in Kamp-Lintfort an drei Stationen nach Wahl drei Tage lang vertiefende Einblicke gewinnen.

Natürlich fällt die Wahl auf die drei beruflichen Bereiche, bei die Jugendlichen gepunktet haben. Später gibt es ein Zertifikat, das sich gut in Bewerbungsunterlagen macht. "Wir sehen schnell, was den Jugendlichen liegt. Sie können sich mit diesen Erfahrungen besser für eine berufliche Ausbildung entscheiden. Die Potenzial-Analyse bringt in jedem Fall Denkanstöße und erste Kontakte zu verschiedenen Berufsbildern", meinte Projektleiterin Aytas.

(sabi)
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