Rheinberg-Vierbaum Ein Bild der Leichtigkeit im Augenblick

Rheinberg-Vierbaum · Für Ana Jakopin ist Aktzeichnen nicht nur eine kreative Freizeitbeschäftigung. Sie stellt im "Schwarzen Adler" aus.

 "Jeder Körper hat seine Würde und ist auf seine Weise schön", sagt Ana Jakopin. In Vierbaum zeigt sie zum ersten Mal in einer Einzelausstellung Porträts und Aktzeichnungen.

"Jeder Körper hat seine Würde und ist auf seine Weise schön", sagt Ana Jakopin. In Vierbaum zeigt sie zum ersten Mal in einer Einzelausstellung Porträts und Aktzeichnungen.

Foto: Armin Fischer

"Wenn ich zeichne, dann ist das für mich Konzentration. Man ist total versunken in das, was man macht", sagt Ana Jakopin. In ihrer Heimat studierte die gebürtige Kroatien Medizin, doch ihrer Liebe zur Kunst ist sie immer treu geblieben. Im "Schwarzen Adler" in Vierbaum zeigt sie zum ersten Mal in einer Einzelausstellung Porträts und Aktzeichnungen.

"Ich liebe die Linie und finde es spannend, was man alles daraus machen kann", sagt die Künstlerin. In ihrem Beruf als Anästhesistin hat Jakopin viel mit Menschen zu tun. Das Aktzeichnen ist für sie nicht nur kreative Freizeitbeschäftigung. "Jeder Körper hat seine Würde und ist auf seine Weise schön. Das möchte ich zeigen", so Jakopin. In ihren Zeichnungen zeigt sie junge, schlanke Körper, aber auch füllige und vom Leben gezeichnete.

Die Künstlerin arbeitet in unterschiedlichen Techniken mit Kohle, Rötel, Bleistift, Kreide sowie mit Aquarell, Acryl und anderen Farben. Die "Leichtigkeit des Augenblicks" ist es, die sie am Zeichnen begeistert.

Wenn sie vor dem lebenden Modell sitzt, bleiben ihr oft nur wenige Minuten Zeit, um eine bestimmte Pose auf dem Papier festzuhalten. "Kinder sind besonders schwer zu zeichnen. Sie sind immer in Bewegung", sagt die vierfache Großmutter. Schon im Alter von sechs Jahren sorgte sie mit ihrem künstlerischen Talent für Aufsehen, entschied sich aber schließlich doch gegen ein Kunststudium und für die Medizin. 1978 kam Jakopin nach Deutschland. Heute lebt und arbeitet sie in Duisburg. Technisch und künstlerisch bildete sie sich an der Volkshochschule bei Detlef Becherer fort, sie besuchte Malseminare bei Stephan Geisler in Bad Reichenhall und Armin Tölke in Düsseldorf. An der Kunstakademie in Düsseldorf nahm sie am Aktzeichnen teil. "Die Atmosphäre ist an jedem Ort anders", sagt Jakopin. Die jeweilige Stimmung ist in ihren Bildern zu spüren. Mal sitzt das Modell mit der Bierflasche in der Hand lässig auf dem Sofa. Andere Bilder zeigen Posen höchster Anspannung und Konzentration. "Zeichnen ist eine Übung des Sehens. Man sieht immer mehr", so die Künstlerin.

Seit einiger Zeit befasst sie sich auch mit großformatiger Acrylmalerei. In der Ausstellung ist neben dem Comic-Helden Corto Maltese und einem Bildnis der mythischen Gestalt Gilgamesch auch ein Porträt des Malers Emil Schumacher zu sehen, den Ana Jakopin sehr bewundert.

(krsa)
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