Alpen Eigentümer möchte eine Tankstelle bauen

Alpen · Schon im Februar 2011, kurz nachdem das frühere Areal des Autohauses Artz an der Ecke B 58 / Rathausstraße in Alpen für 320.000 Euro versteigert worden war, verriet der neue Eigentümer Jürgen Terlinden der Rheinischen Post seine Pläne: Er habe vor, dort eine Tankstelle zu bauen.

Mit der Gemeinde Alpen habe er bereits entsprechende Gespräche geführt. Die Lage sei für eine Tankstelle geradezu optimal, befand Terlinden schon damals.

Am Dienstagabend kam das Thema im Alpener Bau-, Planungs- und Umweltausschuss zur Sprache. Denn der Eigentümer hat eine Bauvoranfrage an den Kreis Wesel gestellt. Der Ausschuss sollte über den Vorschlag der Verwaltung beraten, ob man im hinteren Bereich der Halle anbauen könne. Das hätte den Vorteil, dass der Platz vor der Halle erhalten bleiben könnte, was sich durchaus positiv auf den Ortseingangsbereich auswirkte. Zudem sei ein ausreichender Abstand zur Alpschen Ley gesichert. Der Schutzstreifen sei dort im Gegensatz zu den sonst üblichen fünf Metern mindestens zehn Meter breit.

Zu Beginn der Sitzung nutzten die Geschäftspartner Heinz-Jürgen Buschfeld und Hans-Josef Steffens als Betreiber einer der beiden Tankstellen an der Weseler Straße in Alpen die Fragestunde. Sie befürchten offenbar Konkurrenz. Steffens fragte, ob es denn notwendig sei, in Alpen eine vierte Tankstelle zuzulassen. In Orten wie Issum — von der Größe her mit Alpen vergleichbar — gebe es nur eine Tankstelle. Buschfeld wunderte sich, dass es in der Verwaltungsvorlage hieß, der vereinfachten Änderung des Bebauungsplanes solle ohne eine Umweltprüfung zugestimmt werden: "Ölabscheideanlagen, Dichtigkeitsprüfungen — auf dem Gelände ist doch schon ewig nichts mehr gemacht worden. Da sollte eine Umweltprüfung gemacht werden."

Einige Anwohner des benachbarten Neubaugebietes von-Dornik-Straße waren in die Sitzung gekommen. Sie waren besorgt — das war herauszuhören — dass nun ganz in der Nähe ihrer Häuser auch noch eine Tankstelle gebaut werden soll, wo vielen von ihnen doch erst kürzlich klar wurde, dass die von-Dornik-Straße vielleicht schon in ein paar Jahren eine Durchfahrtstraße (eventuell eine Kreisstraße im Tausch mit der Rathausstraße) sein könnte (die RP berichtete).

Bürgermeister Thomas Ahls versuchte zu versachlichen und verwies darauf, dass man beides voneinander trennen müsse. Die Umgehungsstraße sei "ein uraltes Thema" und dazu werde die Gemeinde eine Bürgerversammlung abhalten. Was die Tankstelle angehe, so sei die Gemeinde verpflichtet, sich mit dem Antrag des Eigentümers auseinanderzusetzen. Das heiße noch lange nicht, dass dort tatsächlich eine Tankstelle gebaut werde.

(RP)
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