Rheinberg Drogenplantage im Untermieter-Zimmer

Rheinberg · Weil er Schulden bei einem Bekannten hatte, vermietete ein Mann aus Rheinberg ihm für mehrere Monate sein Schlafzimmer. Innerhalb von kurzer Zeit verwandelte der Untermieter den Raum in eine Drogenplantage.

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Foto: dpa, obe fpt hjb lre

Da er auch nach den vereinbarten drei Monaten das Zimmer nicht räumte und den Rheinberger immer wieder unter Druck setzte, ging der zur Polizei und erstattete Selbstanzeige. Jetzt musste er sich wegen Drogenbesitzes vor dem Moerser Schöffengericht verantworten.

Das Urteil fiel trotz der beachtlichen Drogenmenge von über 700 Gramm milde aus: Der Rheinberger wurde zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Sowohl Richterin als auch Staatsanwältin gingen von einem minder schweren Fall aus. Mit der Selbstanzeige hatte der Mann verhindert, dass die Drogen in den Verkehr gelangen. Nur wenige Tage später hätte die erste Ernte nämlich verkauft werden können.

Vor Gericht beteuerte der Angeklagte, er habe selber nie etwas mit Drogen zu tun gehabt. Dass die Zucht solche Ausmaße annimmt, hätte er niemals vermutet. Allerdings sei es ihm schwergefallen, sich gegen den Untermieter und dessen Komplizen zur Wehr zu setzen. Immer wieder hätten sie verlangt, dass er die Pflanzen gieße.

Er sei erheblich unter Druck gesetzt und kontrolliert worden. Die Staatsanwältin sprach von einer erheblichen Menge von Betäubungsmitteln. Dem Angeklagten sei aber anzurechnen, dass er die Beweisaufnahme durch sein Geständnis stark abkürzte. Ohne die Selbstanzeige hätte die Justiz wohl niemals Kenntnis von der Plantage erhalten. Im April 2013 konnten Pflanzen und die technische Ausrüstung sichergestellt werden. Gegen die Drahtzieher wird noch ermittelt.

(BL)
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