DRK Rheinberg ehrt Blutspender Mit einem Pieks zum Lebensretter

Rheinberg · Der DRK-Stadtverband Rheinberg ehrte zehn Blutspender, die sich bereits zwischen 50 und 125 Mal für die gute Sache anzapfen ließen.

 Die geehrten Blutspender (v.l.): Gabriele Rinn, Rainer-Franz Hayn, Frank Bartsch, Heiner Stahl sowie Rainer Kiwitt und Günther Wagener.

Die geehrten Blutspender (v.l.): Gabriele Rinn, Rainer-Franz Hayn, Frank Bartsch, Heiner Stahl sowie Rainer Kiwitt und Günther Wagener.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Die Blutspende ist ein unschätzbarer freiwilliger Dienst, mit dem Menschen dazu beitragen, schwerstkranken Patienten zur Gesundung zu verhelfen oder Leben zu retten. Im Rheinberger Stadtgebiet gaben im vergangenen Jahr 1087 Spender ihr Blut für andere, darunter 59 Erstspender. Mit einer Einladung zum Frühstück und Urkunden ehrte der DRK Stadtverband Rheinberg am Sonntag im DRK-Heim Budberg Spender, die 50 bis 125 mal aktiv waren. Diese beeindruckenden Zahlen können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin ein eklatanter Mangel an Blutreserven besteht.

„Ohne Spender wären unsere Vorräte in zwei Tagen verbraucht“, erklärt Thorsten Hemmers. Der DRK-Pressesprecher beklagt die Mentalität der Bürger: „Unter 100 Menschen gibt es drei Blutspender und 97, die erwarten, dass immer genügend Reserven für den Notfall bereitstehen. Dabei gilt: Je ländlicher die Region, desto größer ist die Spendenbereitschaft. Das Land versorgt also die Stadt.“

Für Günther Wagener ist das Spenden selbstverständlich. Der 69-jährige hat bereits 125 mal sein Blut für andere gegeben, das entspricht einer Menge von 62,5 Litern. Angefangen hat alles durch Neugier. „Ich wollte wissen, welche Blutgruppe ich habe, dann war ich plötzlich mittendrin und freute mich darüber, anderen helfen zu können“, so Wagener, für den der Spendendienst längst auch ein kleiner Gesundheitscheck ist.

Blutspenden werden vor der Weitergabe auf HIV, Syphilis und Hepatitis A, B und C untersucht und der Patient im Ernstfall benachrichtigt. „Wenn ich das alles nicht habe, ist das schon mal beruhigend. Zu wissen, dass ich gesund bin, ist eine große Motivation“, sagt Wagener. Sechsmal im Jahr gibt der Kamp-Lintforter sein Blut der Gruppe 0 Positiv ab, alle 56 Tage. Bei Frauen liegt die Begrenzung bei vier Terminen jährlich.

Der hauptberufliche Rettungsassistent Rainer Kiwitt wurde für 100 Blutspenden geehrt. Kiwitt kam 1989 zunächst ehrenamtlich zum DRK, sein Blut zu spenden war dort selbstverständlich. „Für DRK-Mitglieder gehört das dazu. Aber es ist eine gute Sache für alle. Man wird gesundheitlich überwacht und kann Leben retten.“ Dass erfährt der 60-jährige fast täglich, denn er gehört seit 17 Jahren zum Team eines Rettungswagens. Den Anblick von schwerverletzten Menschen muss er ausblenden, darf die Eindrücke nicht an sich heranlassen. Aber es stärkt seine Motivation: „Menschen zu helfen, spielt für mich beim Blutspenden eine sehr große Rolle.“ Für Frank Bruksch, Leiter Blutspende beim DRK Stadtverband, erhält dieser Aspekt häufig zu wenig Beachtung: „Jeder weiß, wie wichtig es ist, Blut zu spenden. Doch es wird leicht aus den Augen verloren, was es für die Menschen bedeutet, die eine Blutspende erhalten.“

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