Rheinberg Dorfkarneval von Budbergern für Budberger

Rheinberg · " ... und wir Spatzen feiern heiter, immer weiter, immer weiter" war das Motto des Karnevals im Pfarrheim St. Marien.

 Einige der Budberger Akteure auf der Bühne im Pfarrheim St. Marien. Rund 80 Besucher genossen das Programm.

Einige der Budberger Akteure auf der Bühne im Pfarrheim St. Marien. Rund 80 Besucher genossen das Programm.

Foto: Christoph Reichwein

Fröhliche Gesichter und bunte Kostüme prägten die Szenerie beim Pfarrkaneval im katholischen Pfarrheim, über dessen Eingang das Motto der Session "...und wir Spatzen feiern heiter, immer weiter, immer weiter" prangte. Gut 80 Gäste waren gekommen, um in der intimen Atmosphäre des Saales vier fröhliche Stunden miteinander zu genießen. "Die Gemeinschaft, man kennt sich, die Stimmung ist immer schön und man muss nicht weit nach Hause", fasste Angelika Schmitz zusammen, was die Veranstaltung für sie ausmacht.

"Das private Engagement aller, das steckt einfach an", fanden Peter Schneewind und Gunda Kirchner. Das sei auch der Kern des Ganzen, meinte Rolf Kuhlmann, einer der Organisatoren seit 38 Jahren; er moderierte den Abend zusammen mit Helmut Osterberg: "Hier kommt kein Fremder - das ist von Budbergern für Budberger." Wie liebevoll und zugleich zauberhaft das Programm gestaltet wurde, erwies sich bereits bei der ersten Nummer: Auf Tischen und zwei Kissen flatterten die beiden "Vögel" Elisabeth Voßler und Käthi Spolders, die mehrfach zu sehen waren. Ihr "Reisefieber"-Beitrag mit einem flugängstlichen Vogel erntete viel Applaus.

Nach diesem "Eisbrecher" zeigten die Mitglieder der Gemeinde, was sie an poetischer und humorvoller Kreativität so alles drauf haben. Und wo auf anderen Veranstaltungen mit Party-Beats gepunktet wird, dominierten ausführliche Reden auf sprachlich hohem Level.

Neun Frauen der kfd-Kirchenchorgruppe reflektierten über die "Frauenträume" von der Jugend bis ins höhere Alter, was Männer und das Leben betrifft - ergänzt durch charmant kostümierte Auftritte und nostalgischen Liedern wie "Ich will 'nen Cowboy als Mann" oder einem Hochzeitspaar zu "Ganz in Weiß". Die "Quasselstrippe" Irmgard Schmitz plauderte über die Probleme, mit ihrem dicken Mann ein Wasserbett zu besteigen. Op platt brillierte Käthi Spolders, die ihrer "Nachbarin" Christel van den Boom ein Lebensmittel nach dem anderen aus dem Kreuz leiert.

Noch stärker brachte dann Peter Houcken als "Bundestrainer Jogi Löw" mit badischem Akzent dem Publikum die Botschaft "Eins ist klar. Deutschland wird wieder Weltmeister" nahe. Und das Duo Josef Schmitz und Helmut Osterberg sorgten mit bissigen Bemerkungen zu der Fusion der Pfarrgemeinde, musikalischen Spötteleien zum "Grachtenviertel" am neuen Baugebiet und der an Rod Stewarts "Sailing" angelehnten Hymne "Dat ist Heimat" für stehende Ovationen.

Auch der Rollatoren-Tanz der Damen und der Weihnachtsmänner-Chor in Priesterkluft und choralem "Männer"-Gesang kamen super an. Zwischendurch feierten die "Rhinberkse Jonges" mit - und die Kirchenoberen wurden mit in die Gestaltung des Abendprogramms mit einbezogen: Pastoralreferent Georg Welp durfte sich als münsterländischer "Kiepenkerl" auslassen.

"Lukas" Rolf Kuhlmann und Kaplan Dino Kakumanu als "Jim Knopf" nahmen sich den Gottesdienstritualen, dem kommenden "Heiland mit dem Fahrrad" und Kommunionskinder fragen an.

(aflo)
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