Rheinberg "Dinos" als Alternative zur Taxifahrt

Rheinberg · Die Mietwagenzentrale "Dino Mobil" ist die einzige ihrer Art in Rheinberg. Kleinbusse und Pkw sind im Angebot.

 Inhaber Sascha van Ühm mit einem "Dino-Mobil". Er will eine kostengünstige Alternative zu den klassischen Taxiunternehmen bieten.

Inhaber Sascha van Ühm mit einem "Dino-Mobil". Er will eine kostengünstige Alternative zu den klassischen Taxiunternehmen bieten.

Foto: Armin Fischer

"Schade, dass es ein solches Angebot in Rheinberg nicht gibt." Das hat Sascha van Ühm während seiner Tätigkeit als Mietwagenfahrer in Moers unzählige Male von Kunden gehört. Dieser Satz ist dem gelernten CNC-Fräser, der nebenberuflich viele Jahre lang Fahrgäste befördert hat, nicht mehr aus dem Kopf gegangen. So hat er seinen Job schließlich an den Nagel gehängt und sich mit der Mietwagenzentrale "Dino Mobil" in Rheinberg selbstständig gemacht. Seit September sind die beige-farbenen Wagen mit dem freundlichen grünen Drachen im Stadtgebiet und der Region präsent. Auch die Nummernschilder mit der Zeichenfolge DIN-O machen klar, wer hier unterwegs ist.

In Rheinberg ist Dino Mobil der einzige Mietwagenanbieter. Und das scheint sich bereits auszuzahlen: "Das Geschäft läuft schon nach einem halben Jahr besser, als ich überhaupt erwartet habe", berichtet der 30-Jährige. Und damit straft er alle Zweifler Lügen. Denn im Vorfeld zeigten sich Freunde und Familie nur wenig überzeugt von der Geschäftsidee. "Derzeit sind bereits zwei Kleinbusse für Fahrten mit bis zu acht Personen sowie zwei Pkw im Einsatz", berichtet Sascha van Ühm. Unter anderem mit Fahrten zu Bahnhöfen und Flughäfen sowie Kurierfahrten für Unternehmen hat sich van Ühm bereits eine kleine Stammkundschaft aufgebaut. Auch Krankentransportfahrten für alle Kassen (Rollstuhlfahrer und Liegend-Fahrten) kann Dino Mobil anbieten. Ein Fahrzeug ist entsprechend ausgestattet. Sein Ziel: In und um Rheinberg 24 Stunden rund um die Uhr eine kostengünstige Alternative zu den klassischen Taxiunternehmen bieten.

Mit einem neuen Unternehmen in einem hart umkämpften Markt bestehen? Ausgerechnet zu einer Zeit, zu der die Erhöhung des regionalen Taxitarifs und der Mindestlohn vielen Taxi-Unternehmern wirtschaftlich schwer zu schaffen macht? "Das habe ich mir im Vorfeld schon gut überlegt", betont der 30-Jährige und liefert auch gleich die Erklärung: Denn nur allzuoft werden Taxi- und Mietwagenunternehmen fälschlicherweise in einen Topf geworfen. Es gibt aber entscheidende Unterschiede. "Als Mietwagenzentrale sind wir kein öffentliches Verkehrsmittel, unterliegen nicht der Beförderungspflicht und sind nicht an den Taxitarif gebunden, wir können unsere Preise also selbst bestimmen", erläutert der Jungunternehmer. Wichtigster Unterschied zwischen Taxi und Mietwagen: Im Gegensatz zum Taxi darf der Mietwagenfahrer keine Fahrgäste an der Straße oder bei Leerfahrten aufnehmen und muss theoretisch nach jeder Fahrt wieder zum Unternehmenssitz zurückkehren. Außerdem vertraut Sascha van Ühm auf einen kleinen Mitarbeiterstamm. Als Chef fahre er natürlich selbst, daneben sei ein weiterer Fahrer in Vollzeit angestellt. Drei Mitarbeiter arbeiten hauptsächlich am Wochenende auf 450 Euro-Basis. "Viel Freizeit bleibt nicht, aber das geht doch jedem Existenzgründer so", sagt der Dino Mobil-Inhaber.

(RP)
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