Bildergalerie Diese Betriebe haben unbesetzte Lehrstellen
Franz-Josef Schulte, Inhaber von Schulte Agrarservice Der rein mechanische Trecker ist Geschichte; heute sind die Fahrzeuge für Wiese und Acker vollgestopft mit Elektronik. Das hat das Berufsbild des Mechatronikers für Land- und Baumaschinen beeinflusst. „Die Arbeit ist deutlich anspruchsvoller geworden“, sagt Franz-Josef Schulte, Inhaber von Schulte Agrarservice in Sonsbeck. Seit einem Jahr sucht der Obermeister einen Auszubildenden. Elektronik und Elektrik sind auf den Fahrzeugen gang und gäbe. Wenn etwa ein Schlepper auf mehreren Metern Breite ein Feld spritzt, bekommt der Fahrer via GPS in einem Display auf den Zentimeter genau angezeigt, wo er die Kehrtwende vollziehen muss, um nicht die gleichen Stellen ein zweites Mal zu behandeln. Der Mechatroniker lernt also die technische und elektronische Reparatur von Landmaschinen, zudem die Metallverarbeitung, das Lesen von Schaltplänen und mehr. Später kann er sich zum Servicetechniker weiterbilden, um auf dem Feld per Laptop Fehler an einer defekten Maschine auszulesen und an die Werkstatt weiterzugeben. Schulte ist sich sicher: „Nach der Entscheidung für unseren Beruf und mit dem Willen, im Leben etwas zu erreichen, wird man nach einer Ausbildung nie wieder arbeitslos.“
Thorsten Steinmann, Malermeister Anfang des Jahres hatte der Auszubildende von Thorsten Steinmann seine Arbeit geschmissen. Er hatte sich mehr Freizeit gewünscht. Dabei sind die Arbeitszeiten im Malerhandwerk normal. Beginn ist um 7.15 Uhr, Ende um 16.15 Uhr. Nun sucht der Alpener seit sechs Monaten einen neuen Lehrling und findet keinen. Der Meister erwartet zumindest einen qualifizierten Hauptschulabschluss und eine Nähe zum handwerklichen Arbeiten. Ein Führerschein sei trotz der oft wechselnden Baustellen zwar nicht sofort Pflicht, „aber zumindest langfristig sollte man doch einen machen“.
Annett Janzen-Wardemann, Pflegedienstleiterin Seniorenresidenz Burg Winnenthal Schon seit vielen Jahren gilt die Altenpflege als krisensicher. Kein Wunder, denn die Bevölkerung wird immer älter. Damit wächst auch die Zahl jener, die einer Pflege bedürfen. Aber es fehlt an Bewerbungen. In Xanten zum Beispiel hat die Seniorenresidenz Burg Winnenthal noch vier Stellen zu besetzen. Wichtig sei vor allem die Freude, mit anderen Menschen umzugehen, denen man helfe und die man in der letzten Lebensphase würdevoll begleiten könne, sagt Pflegedienstleiterin Annett Janzen-Wardemann. „Es ist ein sinnvoller und vielseitiger Beruf, für den man vor allem Empathie und Verständnis für ältere Menschen mitbringen sollte.“ Weitere wichtige Voraussetzungen sind zum Beispiel Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein sowie psychische und körperliche Belastbarkeit. „Dafür erhält man Dankbarkeit und Wertschätzung zurück.“
Susann Heinke, Inhaberin des Hotels Am Fischmarkt Im Restaurant, in der Rezeption, im Marketing oder im Verkauf – wer Hotelfachfrau/-mann werden möchte, lernt das ganze Gewerbe aus verschiedensten Blickwinkeln. „Nach der Ausbildung kann man sich spezialisieren. Der eine ist lieber an der Rezeption, der andere bevorzugt den Service“, erläutert Susann Heinke, Mitinhaberin des Hotels Am Fischmarkt in Rheinberg. „Das macht diesen Beruf ja so spannend. Er hat viele Facetten.“ Abitur oder Realschulabschluss seien nicht unbedingt erforderlich. „Maßgeblich sind unter anderem Kontaktfreude, Serviceorientierung und ein Stück weit Stressresistenz.“ Es gilt die Fünf-Tage-Woche, allerdings auf sieben Tage verteilt und auch abends.