Flüchtlingshilfe in Alpen Flüchtlingshilfe informiert über neue Herausforderung

ALPEN · Seit Jahresbeginn werden der Gemeinde Alpen wieder neue Flüchtlinge zugewiesen. Doch mit einer so schwierigen Lage wie vor drei Jahren rechnet niemand.

 Erfolgreiche Integrationsarbeit: Patrick Depuhl (2.v.r.) von der Flüchtlingshilfe lädt zum Infoabend ein.

Erfolgreiche Integrationsarbeit: Patrick Depuhl (2.v.r.) von der Flüchtlingshilfe lädt zum Infoabend ein.

Foto: Noah Depuhl

Ende 2016 war die Lage zur Versorgung der Flüchtlinge auch in Alpen durchaus dramatisch. Damals musste die Gemeinde rund 300 Menschen, die aus ihren Heimatländer geflohen waren, versorgen. Längst hat sich die Situation entspannt. Aktuell leben in Alpen noch etwas mehr als 100 geflüchtete Menschen, teilte die Verwaltung auf Anfrage mit.

Seit Jahresbeginn weist die Bezirksregierung Arnsberg der Gemeinde wieder Flüchtlinge zu. Seither sind 16 Menschen angekommen, drei wurden abgeschoben, vier weitere sind freiwillig in ihre Heimatländer zurückgekehrt, heißt es aus dem Rathaus. In den zurückliegenden Wochen hat sich die Zuweisung erhöht, wöchentlich kämen zwei Personen. Zwar seien die Unterbringungsmöglichkeiten nahezu erschöpft, aber in Kürze werde die neue Unterkunft an der Ulrichstraße mit rund 35 Plätzen bezogen.

Als problematisch wird es betrachtet, dass es sich bei den ankommenden Menschen um sogenannte „Dublin-Fälle“ handele, die ihren Asylantrag in einem anderen EU-Land gestellt haben und daher in absehbarer Zeit dorthin abgeschoben würden. Das mache die bisher recht erfolgreiche Integrationsarbeit schwierig.

Um über die Arbeit der Flüchtlingshilfe und die sich verändernden Herausforderungen zu informieren und neue Helfer zu finden, lädt die Initiative für Dienstag, 4. Juni, um 19 Uhr zu einem Infoabend in die Begegnungsstätte am Passweg (vom Bahnhof aus hinterm neuen Feuerwehrgerätehaus rechts). Seit fast fünf Jahren ist die Flüchtlingshilfe in Alpen aktiv. Während am Anfang die unmittelbare Hilfe für die vielen Neuankömmlinge im Vordergrund gestanden hat, ist daraus inzwischen vielfach ein Miteinander geworden. Viele der Geflüchteten lernen und sprechen deutsch, sind in Ausbildung und Arbeit, einige konnten eine eigene Wohnung finden und sind in ihrer neuen Heimat angekommen.

Die Flüchtlingshilfe startet mit Neuzugezogenen neu durch. „Wir haben für unsere Arbeit einen ,Weg des Entgegenkommens in fünf Schritten’ definiert“, erklärt Patrick Depuhl, Vorsitzender der Flüchtlingshilfe. „Herzstück der Arbeit“ sind die Paten, die langfristig einzelne Menschen begleiten, und die Deutschlehrer, die die Basis für ein gemeinsames Leben in Deutschland legen. „Menschen kommen als Flüchtlinge, aber sie bleiben es nicht. Sie werden immer mehr Teil des Ortes“, berichtet der Flüchtlingshelfer.

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