Rheinberg Die vielen Farben und Formen des Sommers

Rheinberg · "Summerfeeling": 23 Künstler und Künstlerinnen des Moerser Kunstvereins "Palette" zeigen im Rheinberger Stadthaus 40 Bilder.

 Wer den Sommer sucht, muss ganz genau hinschauen. So wie diese Besucher der Stadthaus-Ausstellung. Rechts ist eine dreidimensionale Acrylcollage von Antje Paselk zu sehen.

Wer den Sommer sucht, muss ganz genau hinschauen. So wie diese Besucher der Stadthaus-Ausstellung. Rechts ist eine dreidimensionale Acrylcollage von Antje Paselk zu sehen.

Foto: Armin Fischer

Der Sommer hat viele Farben, Formen und Gesichter. Und ein Motto wie "Summerfeeling" weckt Assoziationen und beflügelt die Inspiration. Das weiß auch Helmut Klein, Vorsitzender des Moerser Kunstvereins "Palette". Blumenwiese, Strohhut, Strand oder auch Gummistiefel - nach Bekanntgabe der Überschrift für eine Gemeinschaftsausstellung der Palette im Rheinberger Stadthaus seien die Ideen nur so aus den Künstlern herausgesprudelt, erzählt er. Seit gestern nun herrscht "Summerfeeling" im Foyer und im Mehrzweckraum des Stadthauses - die Ausstellung ist jetzt offiziell eröffnet.

In diesem Zusammenhang ist Helmut Klein ein Verweis auf die Vielfalt wichtig. Er bemüht dazu einen Vergleich aus der Musik, erinnert an Modest Mussorgskys Klavier-Zyklus "Bilder einer Ausstellung". Dieses Werk habe zunächst Maurice Ravel zu einer Orchesterbearbeitung inspiriert, bevor die Gruppe Emerson, Lake & Palmer es viel später zu einem krachenden Synthesizer-Opus umkrempelte. Trotz gleicher Vorlage habe jeder von ihnen individuelle Bilder einer Ausstellung kreiert.

44 Künstler gehören der "Palette" an, 23 von ihnen - darunter nur drei "Quotenmänner" (Zitat Klein) stellen im Stadthaus aus. 40 Beiträge insgesamt. Manche gewagt, mitunter muss man den Kunstbegriff ein wenig dehnen, um das Gezeigte noch fassen zu können; der weitaus größte Teil aber gelungen und gefällig, einige Exponate stechen sogar deutlich heraus aus dem Mittelmaß.

Eine solche Malerei ist Helga Springsteins "Sommer I". Viel gelbes Feld. Schnörkellos, ebenso einfach wie einfühlsam gestaltet. Mit einem soliden Strich. Ein wahrer Hingucker. Ein Sommer, von dem man auch in ein paar Jahren noch spricht.

So hat jeder seine eigene Vorstellung vom perfekten Sommer. Gerda Becker hat knallrote Pumps zwischen die Felsen am Meer gemalt und hat sich für eine Collage entschieden, hat echte Muscheln eingearbeitet. Antje Paselk zeigt eine dreidimensionale Acrylcollage in knalligen Rottönen. Und bei Anni Praest verrät der Titel die Sehnsucht nach Urlaub an der See: "Mehr Meer" hat sie an ihr Werk geschrieben, das zwei junge Frauen in den Dünen auf dem Weg zum Strand zeigt. Ein Fahrrad lehnt am Zaun.

Petra Klein, die bald mit einer Einzelausstellung in die Stadthalle kommt, gewährt einen Blick auf einen "Sommerparkplatz". Motorroller gibt es da zu sehen. Keine fotorealistische Malerei, wie man zunächst glaubt, sondern eine malerische nachbearbeitete Fotografie. Helga Pleines schließlich steuert mit "Am Strand" ein schönes, kleines Aquarell bei, das ein aufs Meer blickendes Mädchen zeigt.

Was sagt uns nun diese Ausstellung "Summerfeeling"? Verschiedenes: dass für die meisten Paletten-Maler Sommer vor allem Meer bedeutet; dass viele Köche keinesfalls den Brei verderben müssen; und dass es sich in jedem Fall lohnt, sich die 40 Bilder im Rheinberger Stadthaus anzuschauen.

(RP)
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