Alpen Die Studenten von morgen

Alpen · "Mädchen wählen Technik" ist ein Baustein innerhalb der landesweiten Initiative "Partner für Schulen". 28 Sechstklässlerinnen der Realschule Alpen erlebten jetzt einen Projekttag an der Ruhr-Universität Bochum.

Wenn 28 elfjährige Mädchen in der Ruhr-Universität Bochum unterwegs sind, fragen sich Studenten, Dozenten und Professoren: Was wollen die denn hier? Klare Antwort: Die jungen Damen fangen früh genug an, sich über ihre berufliche Zukunft Gedanken zu machen. Der Besuch der Schülerinnen aus den beiden sechsten Klassen der Realschule fand innerhalb des Projekts "Mädchen wählen Technik" statt; es ist ein Baustein innerhalb der landesweiten Initiative "Partner für Schulen".

Mädchen selbstbewusster machen

"Es geht nicht nur darum, Mädchen für Technik zu begeistern", schildert Ursula Wintersohle, Klassenlehrerin der 6 a und auch für das Fach Technik zuständig. "Es geht auch darum, den Umgang mit Technik auf die Bedürfnisse von Mädchen abzustellen und sie selbstbewusster zu machen." Da zufälligerweise auch die Klassenlehrerin der 6 b, Barbara Delbeck-Prießen, Techniklehrerin ist, organisierten beide Pädagoginnen die Fahrt nach Bochum, wo die Schülerinnen einen ganzen Tag Informationen und neue Einblicke bekamen. Die Jungen waren zeitgleich in der Alpener Schule in ein anderes, für sie zugeschnittenes Projekt eingebunden.

Ursula Wintersohle hat schon seit längerer Zeit Kontakte zur Ruhruni und war auch schon mit anderen Schülern dort – allerdings noch nie mit Elfjährigen: "Die Jüngsten waren bisher aus der siebten Klasse", so die Realschullehrerin, "aber unsere Schüler müssen sich ab Klasse 7 für ein Wahlpflichtfach entscheiden, müssen zwischen Französisch und Kunst, Technik und Informatik wählen." Jetzt ging es darum, dass Mädchen professionelle Technikerinnen treffen und merken, dass sie das auch schaffen können. Ein Anliegen des Projekts war es, den Mädchen die Wahlentscheidung zu erleichtern.

Drei Projekte im Schülerlabor standen für die 28 Mädchen zur Auswahl. Im Elektrolabor hieß es "Blinkende Herzen"; man konnte lernen, wie man einfache Schaltungen lötet. Eine andere Gruppe hieß "Spione im Chat" und befasste sich mit Möglichkeiten im Internet. Und dann konnte man eine eigene Web-Seite gestalten. Joelina Hartsch, Samira Schneiders, Sarah Thelen und Sarah Frings, alle elf Jahre alt, sind vier der 28 Mädchen, die in Bochum dabei waren. Die Größe der Uni ist Joelina in Erinnerung geblieben. Sarah gefiel es, in der Mensa mit "echten" Studenten essen zu können. Und Samira sagte beim Rundgang durch die Uni selbstbewusst: "Wir sind die Studenten von morgen!"

Ins Schulprogramm aufnehmen

Das ist auch der Uni bewusst, die sich ernsthaft mit den Realschülerinnen auseinandersetzen. Sieben Mitarbeiter waren zur Betreuung der Mädchen abgestellt. da solche Fahrten aus dem Projekttopf finanziert werden, sollen sie fortgeführt werden. Ursua Wintersohle: "Wir haben vor, sie in unser Schulprogramm aufzunehmen."

(RP)
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