Rheinberg Die neue Kita ist ein Paradies für Kinder

Rheinberg · Vor 50 Jahren wurde der Kindergarten St. Anna an der Kirche eröffnet - jetzt wurde ein moderner Neubau eingeweiht.

 Die fünfjährige Florentina präsentiert das Haustier der neuen St.-Anna-Kindertagesstätte am Rheinberger Annaberg: eine Spinne im Glas, die regelmäßig mit Fliegen gefüttert wird.

Die fünfjährige Florentina präsentiert das Haustier der neuen St.-Anna-Kindertagesstätte am Rheinberger Annaberg: eine Spinne im Glas, die regelmäßig mit Fliegen gefüttert wird.

Foto: Olaf Ostermann

"Das ist ein schöner Tag für die Kita und für unsere Stadt. Mit dem zusätzlichen Angebot an Betreuungsplätzen wird deutlich, dass Rheinberg ein Kinder- und Familienfreundlicher Ort ist", erklärte Bürgermeister Frank Tatzel bei der offiziellen Einweihung der Kindertageseinrichtung St. Anna am Samstag.

Das ehemalige Kirchenvorstands-Mitglied Heinz-Willi Coopmann zeigte in einem Rückblick noch einmal den kirchlichen und kommunalpolitischen Hürdenlauf auf, den es zu meistern galt, um den Neubau der katholischen Kita St. Anna fertig zu stellen: "Zwischenzeitlich gab es sogar Überlegungen, den Pfarrsaal einzubinden, aber zum Glück gab es Alternativen." Eine Investitionszusage vom Bistum Münster über 250.000 Euro habe schließlich den Stein ins Rollen gebracht. Am Ende steht laut Coopmann eine moderne Kindertageseinrichtung, die ihresgleichen sucht.

Pfarrer Martin Ahls nannte als signifikanteste Veränderung die Mensa, in der die Kinder, die bis zu neun Stunden täglich betreut werden, ihre Mahlzeiten einnehmen können. Der Dechant im Dekanat Xanten zeigte sich im Vergleich zur alten Betreuungsstätte restlos überzeugt: "Räumlich liegen nur 50 Meter dazwischen, aber in der Entwicklung ganze Welten."

Davon durften sich im Rahmen des Gemeindefestes zahlreiche Besucher bei einem Rundgang durch das 744 Quadratmeter große Gebäude und den 1300 Quadratmeter großen Außenbereich überzeugen. Voller Stolz präsentierte Kita-Leiterin Ulla Czechan den Gästen passend zum 50. Geburtstag des Annaberger Kindergartens die zahlreichen barrierefreien Funktions-, Sanitär- und Ruheräume. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Ansprüche der ganz Kleinen gelegt, denn immerhin haben zwölf der insgesamt 53 Kinder das dritte Lebensjahr noch nicht erreicht. "In dem alten Gebäude mussten wir die Kleinkinder teilweise auf dem Fußboden wickeln, jetzt verfügen über moderne Wickel- und Ruheräume", freut sich Ulla Czechan. Für eine optimale künstlerische Förderung steht ein Atelier zur Verfügung, dessen Herzstück eine vier Meter lange und 1,80 Meter hohe Holztafel ist, die von den Erzieherinnen in Windeseile mit Malpapier bezogen werden kann. "Dort können die Kinder nach Herzenslust mit ihren Händen malen", so Czechan.

Eher rustikal geht es hingegen in der Werkstatt zu. Echte Akkuschrauber, Sägen und Hammer laden an der Werkbank zum "Schreinern" ein. Einzige Bedingung: Die Kinder müssen zuvor den Werkstattführerschein machen, indem sie den fachgerechten Umgang mit den Werkzeugen nachweisen.

Die "Forscherinsel" nebenan ist zugleich Heimat des einzigen Haustieres der Kindertagesstätte, einer Winkelspinne. "Die Kinder füttern sie jeden Tag mit Fliegen und beobachten das Insekt mit der Lupe. Auf diese Weise werden Berührungsängste abgebaut. Das alles sind Angebote, die wir vorher nicht hatten und die uns enorm weiterhelfen", erläutert die Leiterin. Neu ist ab sofort auch das Betreuungskonzept. Einzelne Gruppen, wie bislang üblich, gibt es nicht mehr. Ulla Czechan: "Jede unserer zehn Erzieherinnen bekommt eine bestimmte Zahl an Patenkindern, die sie betreut."

(erko)
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