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Frauen in der Politik Die Frauen Union stellt ihre Arbeit ein

Rheinberg · Marianne Evers, seit acht Jahren Vorsitzende der Rheinberger CDU-Gruppierung, gibt ihr Amt zum Ende des Jahres auf. Das Durchschnittsalter der verbliebenen Frauen liege bei 75 Jahren. Nachfolgerinnen seien nicht zu finden gewesen.

 Da war die FU-Welt noch in Ordnung: Im März 2014 übernahm Marianne Evers (links) den Vorsitz der Frauen Union von Hannelore Skroch (rechts), die den Chefinnen-Posten nach 25 Jahren abgegeben hat – mit dabei die ehemalige CDU-Chefin im Kreis Wesel, Bundestagsabgeordnete Sabine Weiss.

Da war die FU-Welt noch in Ordnung: Im März 2014 übernahm Marianne Evers (links) den Vorsitz der Frauen Union von Hannelore Skroch (rechts), die den Chefinnen-Posten nach 25 Jahren abgegeben hat – mit dabei die ehemalige CDU-Chefin im Kreis Wesel, Bundestagsabgeordnete Sabine Weiss.

Foto: Armin/Armin Fischer

Die Frauen Union (FU) Rheinberg stellt ihre Arbeit ein. Das hat die Vorsitzende der CDU-Gruppierung, Marianne Evers, verschiedenen Parteigremien mitgeteilt. Sie legt ihr Amt zum 31. Dezember nieder. Auf Nachfrage der Redaktion sagte sie: „Wir lassen die Arbeit der Frauen Union ruhen, wir lösen uns nicht auf. Ich habe die Hoffnung, dass sich irgendwann jüngere Frauen finden, die neue Ideen haben und wieder etwas in Bewegung bringen. Das fände ich gut.“

Marianne Evers (67) hat den Vorsitz der FU vor knapp acht Jahren von Hannedore Skroch übernommen, die 1989 maßgeblich an der Gründung der Frauen Union in der Stadt beteiligt war. Evers: „Ich habe bereits vor zwei Jahren gesagt, dass ich den Vorsitz abgeben möchte. Damals habe ich mich dann aber noch einmal breitschlagen lassen und weitergemacht. Wir sagen schon länger, dass jüngere Frauen das Ruder übernehmen sollen.“ Eine zeitlang habe es auch so ausgesehen, dass sich ein neuer Vorstand findet. Doch dann hätten die Damen einen Rückzieher gemacht. Und nun haben die verbliebenen CDU-Frauen beschlossen, einen vorläufigen Schlussstrich zu ziehen.

Marianne Evers nennt den Hauptgrund: „Wir sind in die Jahre gekommen. Mit 67 Jahren gehöre ich noch zu den jüngeren Mitgliedern.“ Einige seien schon Anfang, Mitte 80. Das Durchschnittsalter liege bei 75 Jahren. Und es sei einfach so: „Wenn man mal die 70 erreicht hat, dann ist irgendwann auch der Elan weg, dann hat man keine richtige Lust mehr, immer wieder etwas auf die Beine zu stellen“, so Evers. Zum Schluss habe die Frauen Union noch 17 Aktive gehabt.

Die CDU-Damen waren viele Jahre recht aktiv. So unternahmen sie eine ganze Reihe von Fahrten. Mehrtägige Touren führten sie unter anderem nach Stade, Trier oder Goslar. In einigen Fällen kam es zu Begegnungen mit Mitgliedern aus der Frauen Union der jeweiligen Städte. Marianne Evers: „Wir haben aber auch mal die Synagoge in Issum besucht, haben in Xanten Bauerngolf gespielt oder haben uns den Binnenhafen in Duisburg angeschaut.“ Nicht zu vergessen der Kappenball: Viele Jahre richtete die Frauen Union in der Stadthalle eine Karnevalsveranstaltung für die gehandicapte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN) unter anderem aus Rheinberg aus.

Das alles seien stets ebenso informative wie unterhaltsame Veranstaltungen gewesen, so die langjährige Vorsitzende. Sie räumt ein, dass die Bereitschaft, als CDU-Gruppierung beispielsweise an Sitzungen des CDU-Stadtverbands teilzunehmen, zuletzt nicht mehr sehr ausgeprägt gewesen sei.

Letztendlich habe sie mehrere CDU-Ebenen über die Entscheidung der FU in Kenntnis gesetzt – natürlich auch die Kreis-Frauen Union. Aber gemeldet haben sich nur wenige bei ihr. Lediglich die ehemalige CDU-Stadtverbandsvorsitzende Sarah Stantscheff habe sie für ihre zuverlässige Arbeit gelobt, so Marianne Evers. Und jetzt sei auch noch ein Schreiben der Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Charlotte Quik gekommen.

(up)
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