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Rheinberg Die Europaschule wächst und wächst

Rheinberg · Die Container für die Jahrgangsstufe 6 stehen, die ersten Oberstufenschüler kommen Mittwoch. Parallel dazu haben die Erdarbeiten begonnen. Die Erweiterung kostet 13 Millionen Euro. Die Schule hat mehr als 1000 Schüler und 100 Lehrer.

 Die anthrazitfarbenen Container auf dem Schulhof sind so gut wie bezugsfertig.

Die anthrazitfarbenen Container auf dem Schulhof sind so gut wie bezugsfertig.

Foto: Armin Fischer

Das XXL-Projekt "Erweiterung des Schulzentrums Rheinberg" hat begonnen. Bauzeit: zwei Jahre. Kosten: rund 13 Millionen Euro - ohne die Inneneinrichtung. Bedeutung für alle Beteiligten: sehr hoch. "Das ist die größte Hochbaumaßnahme der Stadt Rheinberg seit dem Bau des Stadthauses Anfang der 80er Jahre", unterstreicht der Technische Beigeordnete der Stadt, Dieter Paus.

Jetzt geht es endlich los - und hätte schon deutlich früher losgehen sollen. Denn ab Mittwoch wird an der Europaschule der erste Oberstufenjahrgang unterrichtet. 92 Schüler und entsprechend viele neue Lehrer, die Platz benötigen. Und das vor dem Hintergrund, dass nun schon im dritten Jahr die komplette Jahrgangsstufe 5 an der Kurfürstenstraße in der ehemaligen Montessorischule unterrichtet wird. Aber die politische Diskussion und die nachgelagerte Planung haben sich länger als beabsichtigt hingezogen.

Wichtig zu wissen: Wenn die Schüler am Mittwoch ins neue Schuljahr starten, ist das Provisorium vorbereitet. 28 anthrazitfarbene neue Container, die in der Summe acht Klassenräume plus Flure ergeben, stehen auf dem Schulhof und sind so gut wie bezugsfertig. Dort werden die Sechstklässler pauken. Diese "Pavillons" hat die Stadt für die zweijährige Bauphase angemietet. "Im nächsten Jahr kommen noch einmal 14 Container für weitere vier Klassenräume hinzu", sagt Stadt-Architekt Nils Bollen. Das kostet: Für Miete, Aufstellung und Installation muss die Stadt insgesamt knapp 400.000 Euro hinblättern.

Gestern wurden an den mobilen Klassenräumen noch Kabel verlegt, heute werden die Tafeln geliefert. Unterdessen laufen im hinteren Bereich des Schulgebäudes - Richtung Sportplatz - bereits Erdarbeiten. "Dort wird der Bauteil A errichtet", beschreibt Dieter Paus. Neben dem Foyer und der Cafeteria entstehen die Klassenräume für die Oberstufe. Als nächstes ist Bauteil B an der Reihe - zwischen Mensa und dem bestehenden Westflügel der Schule. Die Räume für Hauswirtschaft - also die Schulküche -, Werken und Inklusion werden dort Platz finden. Schließlich wird der parallel zur Xantener Straße geplante, einstöckige Teil C hochgezogen. Die bisher in diesem Bereich platzierte alten Container sind bereits abgebaut worden. Dort kommen die naturwissenschaftlichen Fachräume (Biologie, Chemie, Physik etc.) hin. Die Bauarbeiten - an verschiedene Unternehmen vergeben - laufen in weiten Teilen parallel.

Die 13 Millionen Euro werden aber nicht nur für die Neubauten benötigt. Paus: "Wir bauen auch im Bestand. Die bestehenden Gebäudeteile werden barrierefrei hergerichtet." Beispielsweise wird die Anfang der 70er Jahre gebaute Schule mit Aufzügen ausgestattet.

Die Herausforderung besteht nun darin, die Schulerweiterung so über die Bühne zu bringen, dass der Unterricht halbwegs ungestört laufen kann. Dabei spielt auch die Sicherheit eine große Rolle. Tobende Kinder in der Pause, gleich nebenan Baugruben und Arbeitsmaschinen - das birgt Gefahren. "Wir haben extra ein Sicherheitsunternehmen dafür beauftragt", sagt Dieter Paus.

Während draußen körperlich gearbeitet wird, rauchen in der Europaschule schon die Köpfe. Bevor ein neues Schuljahr beginnt, müssen 1000 Dinge ans Laufen gebracht werden. Im Fall der Europaschule diesmal eher 2000. Denn am Mittwoch kommen die ersten 92 Oberstufenschüler. 76 von ihnen gehörten zu den 173 Pionieren, die 2011 in den ersten Jahrgang der Europaschule kamen. Die anderen 16 kommen von anderen Schulen.

"Unsere Schule wächst und wächst", sagt Direktor Norbert Giesen. "Wir haben im jetzt beginnenden Schuljahr erstmals mehr als 1000 Schüler. Und erstmals über 100 Lehrer - 102, um genau zu sein." Die erste Lehrerkonferenz fand gestern in der Mensa statt. "Der Raum war voll", so der stellvertretende Schulleiter Karsten Schmidt. Da gibt es kaum noch einen Lehrer, der alle Kollegen mit Namen kennt. Zwölf Pädagogen fangen ganz neu an der Schule an, einige andere kommen aus der Elternzeit zurück.

Neu ist auch Carmen Mallon. Die Kamp-Lintforterin wechselte von der Hermann-Runge-Gesamtschule in Moers als Abteilungsleiterin 4 nach Rheinberg. Sie koordiniert dort die Oberstufe. Die Elftklässler werden im alten Hauptschultrakt unterrichtet - in sieben Räumen im Obergeschoss. "Wir sind dort super ausgestattet", sagt Giesen. "Die neuen Möbel sind da und es gibt Wlan." Erfreulich: Die Genehmigung für das Sportabitur (Leistungskurs Sport als zweites Abifach) ist frisch an der Dr.-Aloys-Wittrup-Straße eingetroffen. "Wir sind vorbereitet. Jetzt kann das Schuljahr beginnen", so Norbert Giesen.

(up)
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