Stadtumbau in Alpen Möbel-Packer im „kleinen Wohnzimmer“

Alpen · Darauf hat Alpen lange gewartet. Auf dem Platz mit den „drei Burgen“ stehen jetzt auch drei stilvolle Bänke. Lampen und Pflanzen fehlen noch.

 Franz Derksen von der Alpener Firma Hendricks (l.) und Andre Enge vom Bauamt heben die neue Bank ins Fundament.

Franz Derksen von der Alpener Firma Hendricks (l.) und Andre Enge vom Bauamt heben die neue Bank ins Fundament.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Die Möbelpacker waren da. „Das kleine Wohnzimmer“ gegenüber des Rathauses ist nicht mehr so grau und kahl, wie’s seit dem Sommer dagelegen hat, als das Wasserspiel mit den runden Erhebungen, die die drei historischen Burgen des Ortes verkörpern sollen, erstmals sprudelte. Am Montag haben Mitarbeiter der ortsansässigen Firma Hendricks trotz des Schmuddelwetters für etwas Gemütlichkeit gesorgt und drei stilvolle Bänke aufgestellt. Dazu jeweils einen schlanken Abfallkorb. Auch dazu passende Absperrpoller für die Feuerwehrzufahrt von der Rathausstraße und stählerne Fahrradständer werden ins graue Pflaster eingelassen. Damit nimmt der viel debattierte und zuletzt etwas in den Hintergrund getretene Stadtumbau Gestalt an. Wohnlichkeit zieht ein.

Eigentlich sollten die Bänke schon im Sommer aufgestellt werden. „Das Montieren der Elemente war Teil des Auftrages für die Firma Hendricks, die auch den Brunnen gebaut und den Platz gepflastert hat“, sagte André Enge vom Bauamt. Aber die Möbel waren damals noch nicht fertig. Die Firma Grijsen aus dem niederländischenWinterswick bei Bocholt brauchte länger für die Produktion der Designer-Bänke – die Grundkonstruktion aus Stahl, mit schmalen, recht massiven Hartholzstreben als Sitz- und Rückenfläche. Kosten pro Stück: rund 3500 Euro.

Die Firma habe das Modell Alpen, farblich etwas aufgepeppt jetzt bei der InfraTech, Fachmesse für städtische Infrastruktur, präsentiert und sei damit auf reges Interesse gestoßen. Alpen hat zehn Bänke in Winterswick bestellt. Eine kommt noch unmittelbar vors Rathaus, die restlichen sollen für gehobene Gastlichkeit in der „Neuen Mitte“ in Höhe Sparkasse/Amaliengalerie und auf der später umgestalteten Burgstraße sorgen.

 Franz Derksen zeigt, dass der neue Mülleimer nicht nur elegant, sondern auch bequem zu leeren ist.

Franz Derksen zeigt, dass der neue Mülleimer nicht nur elegant, sondern auch bequem zu leeren ist.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Auch die dort benötigten Papierkörbe lagern schon auf dem Bauhof. Da hat sich die Gemeinde, abweichend vom Vorschlag des Architekturbüros Felixx/De Zwarte Hond für ein „funktionales Modell“ statt der von vielen als „Urne“ abqualifizierten Variante entschieden. „Papierkörbe müssen regelmäßig geleert werden, da hilft reines Design allein wenig“, sagt Enge. Für die Alternative spreche auch der Preis: Der Designer-Müllbehälter hätte mehr als 6000 Euro gekostet, der ausgewählte nur ein Sechstel davon.

Noch ist die Möblierung des kleinen Wohnzimmers nicht abgeschlossen. Die große Bogenlampe fehlt ebenso noch wie die Girlande, die über den Platz gespannt werden soll, um diesen in der Dämmerung in schönes Licht zu tauchen. Bestellt ist beides. Aber daran arbeitet der Möbel-Produzent noch. Wann geliefert wird, weiß man im Rathaus nicht. „Designerstücke eben, nicht von der Stange“, sagt Enge.

Warten müssen die Alpener auch noch auf die Pflanzkübel, die Grün in die „gute Stube“ bringen sollen und die man bei Bedarf, wenn viel Besuch kommt, auch mal verrücken kann. Der erste Entwurf hatte ein sehr geteiltes Echo gefunden. Doch inzwischen hat man sich mit Felixx auf ein gefälliges Modell für den Blumentopf verständigt. Ein runde Sache.

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