Rheinberg Die Energiesparer

Rheinberg · Auf Initiative des Rheinberger Vereins Klimatisch wurden im Rahmen einer Fahrradtour Gebäude besucht, die aufgrund ihrer ökologischen Bauphysik einen besonders geringen Energieverbrauch haben.

Der Verein Klimatisch Rheinberg hatte eine ökologische Forschungsreise als Fahrradtour organisiert und steuerte dabei vier Rheinberger Gebäude an, die aufgrund ihrer ökologischen Bauphysik einen besonders geringen Energieverbrauch haben.

Nachwachsende Rohstoff

Zuerst begutachtete der Klimatisch das neue Ärztehaus an der Bahnhofsstraße, in dem sich die "Apotheke 35" befindet. Hauseigentümer Helmut Neuhoff legte beim Bau Wert auf Umweltfreundlichkeit. Interessiert lauschten Jens Harnack (Klimatisch und städtische Stabsstelle Nachhaltigkeit), der Vorsitzende des Klimatischs, Ulrich Hecker, sowie der interessierte Rheinberger Wolfgang Trill den Worten der für den umweltfreundlichen Bau verantwortlichen Fachleute. Architekt Heinz Wellesen erläuterte, dass der Neubau von 2009 das erste Gebäude Rheinbergs sei, das zu 80 Prozent mit nachwachsenden Rohstoffen isoliert sei.

"Für die Isolierung wurde größtenteils Holz in unterschiedlich gepressten Formen verwendet", so der Architekt. Besonders sei zudem, dass das obere Geschoss eine in der Werkstatt hergestellte Holzrahmenkonstruktion sei. Zwar sei die Isolierung aus Holz im Vergleich zu Styrodur teurer, das amortisiere sich allerdings schnell, so der am Bau beteiligte Tischlermeister Klaus Wittmann aus Alpsray.

42 Kilowatt pro Quadratmeter

Durch die Wärmepumpe, die das Planungsbüro für Haustechnik von Jochen Wegewitz eingebaut hatte, spare das Haus zusätzlich viel Energie. "Das Haus verbraucht 42 Kilowatt pro Quadratmeter pro Jahr. 90 bis 100 sind gesetzlich vorgegeben", meinte Harnack. Auch das nächste Objekt auf der Liste, das Ärzte-Haus an der Hubert-Underberg-Allee, das ebenfalls Neuhoff gehört und neu saniert wurde, setzt hohe ökologische Maßstäbe. Gleich drei Heizungssysteme versorgen zwei Arztpraxen und zwei Bürotrakte auf 1200 Quadratmeter. Das Ärztehaus wird mit einem Blockkraftheizwerk, einer Luftwasserwärmepumpe und einer Niedertemperatur-Gasheizung versorgt. Alle Systeme schalten sich je nach Bedarf nacheinander ein.

Auch das nächste Ärztehaus an der Alpsrayer Straße – ein Drei-Liter-Haus – das mit Pelletheizung und Solarthermie gespeist wird, faszinierte. Die Allgemeinmedizinerin Dr. Barbara Kraus und die Psychotherapeutin Hildegunde Busch, zogen mit ihren Praxisräumen gegen Ende des letzten Jahres ein. Zusätzlich werden von den insgesamt 400 Quadratmetern noch drei Wohnungen energiesparsam versorgt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort