Rheinberg Der Sturm war schnell vergessen

Ein heftiger Wind pfiff am Freitag kurz vor 16 Uhr in Rheinberg, kurz bevor der musikalische Teil des 14. MAP-Festivals am Pulverturm beginnen sollte. Dieser riss das MAP-Verkaufszelt mit. Außerdem fiel der Strom aus und ein Leuchtballon wurde beschädigt. "Das hat ein bisschen für Panik gesorgt", beschrieb Christian Nickenig vom MAP-Organisationsteam die Situation. Doch als der kurze Sturm vorbeigezogen war, war alles wieder schnell gerichtet, so dass es mit etwas Verspätung am neuen Standort losgehen konnte.

Dieser Start gelang. Denn die Musikfans nahmen den neuen Standort des 14. Festivals an. Im Laufe des späten Nachmittages versammelten sich 450 zwischen Pulverturm und Bühne. Los ging es mit einer "Open Stage". Drei Einzelmusiker und Gruppen nutzten die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Anschließend stiegen die "Socks Of The Day Before" auf die Bretter. Die vier jungen Musiker aus Neukirchen-Vluyn und Rheinberg boten schönen Alternative-Rock. Etwas härter mögen es "Turbid Tools". Die fünf Moerser erfüllten das Festival mit eingängigem Gesang und knackigem, eigenem Gitarrensound, der Elemente des Heavyrocks enthielt. Bei Blizzard, die für "Hometöwn Heroes" eingesprungen waren, herrschte genauso musikalisch stürmischer Wind. Schließlich hat sich die Band ihre harten Riffs bei Whitesnake und Led Zeppelin abgeschaut, die sie mit modernen Elementen zu einem unverwechselbaren Sound verband. Mit dem Einbruch der Dunkelheit kam "Kapella Petra" auf die Bühne, eine Band, die nicht nur musikalisch besticht, sondern auch mit ihrer Show, was ihr zu zwei Millionen Aufrufen bei Youtube verhalf. Die vier Musiker aus Hamm waren witzig. Sie nutzten schon mal einen alten Staubsauger als Dudelsack. Oder sie nahmen mit einem Song das Festivalgelände ein, der aus Versatzstücken der DDR-Hymne "Auferstanden aus Ruinen" bestand.

Frisch und frech ging der Freita zu Ende, als der rockende Ruhrpottpoet Sebel schnörkellosen, handgemachten Rock'n'Roll in den nächtlichen Himmel blies, der sich nach dem anfänglichen Sturm längst mit melodiösem Rock beruhigt hatte.

Die großen Sponsoren des MAP sind die Kulturstiftung der Sparkasse Rheinberg und die Stadt Rheinberg. Daneben sorgen die König Brauerei und viele Werbepartner für Mittel in der Festivalkasse. So kann auf Eintritt verzichtet werden.

(got)
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